Lawinen

Österreich als weltbekanntes Wintersportland zieht Jahr für Jahr Millionen von Touristen an. Das Schivergnügen ist nicht immer ungetrübt, denn Lawinenabgänge werden oft zum Verhängnis. Sie töten Menschen, vernichten Wälder, machen Straßen unpassierbar und zerstören Gebäude.

Arbeitsmittel

Einleitung

Besonders oft werden Lawinen auf mittelsteilen Hängen (ab 30°) ausgelöst. Auf ihnen rutscht Neuschnee nicht sofort ab und es bilden sich unterschiedlich dicke Schneeschichten. Irgendwann wird die Last zu groß, die Schneemassen lösen sich und donnern hinunter in das Tal.

Eine Lawine rast einen Berghang hinunter, Mont Blanc, Frankreich
Eine Lawine rast einen Berghang hinunter

Oft werden sie aber leider auch durch einen unvorsichtigen Schifahrer ausgelöst. Hänge auf denen immer wieder Lawinenabgänge zu verzeichnen sind, nennt man Lawinenstriche. Hier sollten die Menschen besonders vorsichtig sein oder sie möglichst meiden. Schwer ist das im Straßenbau, da es in engen Gebirgstälern nahezu unmöglich ist, gefährdete Hänge ganz zu umgehen. Zur Absicherung müssen teure Schutzbauten, wie Lawinenzäune und Lawinengalerien, errichtet werden.

Eine Straße umgeben von hohen Schneewänden
Riesige Schneewände
Ein Bild von mehreren hintereinander gereihten Lawinenschutzwänden aus Holz
Lawinenschutz

Lawinenwarnsystem

In allen österreichischen Schigebieten wurden mittlerweile Lawinenwarndienste eingerichtet. Eine Lawinenkommission, bestehend aus erfahrenen Leuten, beurteilt aufgrund von Wetterdaten und Wetterbeobachtungen die Gefahrensituation. Im Einzugsbereich von Schipisten wird der besonders labile Neuschnee noch vor dem einsetzenden Schibetrieb künstlich zum Abrutschen gebracht. Früher fuhren dafür waghalsige Schifahrer im obersten Hangbereich ein, heute werden die Schneemassen oft abgesprengt. Am Rand von Schipisten weisen große Tafeln mit einer abweisenden Hand eindrucksvoll auf die bestehende Gefahr hin.

Lawinenwarnschild auf einer schneebedekten Fläche, das Schild ist neon-orange, zur Hälfte mit einer weißen Hand bedruckt.
Lawinenwarnschild

Seit 1993 wird die Lawinengefahr in Stufen von 1 bis 5 angegeben:
1 = gering, 2 = mäßig, 3 = erheblich, 4 = groß, 5 = sehr groß

Laufend werden Richtlinien zum Schutz vor Lawinen und für das richtige Verhalten im alpinen Raum ausgearbeitet und verbessert. Die Alpenstaaten sprechen sich ab und koordinieren Lawinenwarnungen. Trotz aller Maßnahmen und Vorrichtungen hat auch hier die Natur oft den längeren Atem.

Bericht von Galtür

20. Jänner 1999

Im Nordatlantik entwickeln sich schwere Stürme. Sie bringen feuchte Luftmassen zu den Alpen, wo sie gestaut und nach oben gedrückt werden.

Eine Sturmfront wandert über Wasser
Eine Sturmfront

Die Luft kühlt sich ab und ergiebige, anhaltende Schneefälle sind die Folge. Besonders stark davon betroffen ist der Ort Galtür. Die Schneehöhe erreicht dort über vier Meter. Die einzige Zufahrtsstraße kann aus Sicherheitsgründen nicht mehr geräumt werden. 850 Einwohner und über 5 000 Urlauber sind von der Außenwelt abgeschnitten. Sie können nur noch über den Luftweg mit den nötigsten Dingen versorgt werden. Spezialisten übernehmen mit riskanten Hubschrauberflügen diese Aufgabe.

Ein gelber Rettungshubschrauber fliegt über einen schneebedeckten Berg
Ein Transportflug

Die Angst vor einem Lawinenabgang ist nicht allzu groß, denn bisher gefährliche Hänge sind gut gesichert und vom nördlich gelegenen Sonnberg gab es noch nie bedrohliche Lawinen.

Was jedoch nicht erkannt wurde

  • die stürmischen Winde hatten große zusätzliche Schneemengen über den Bergkamm auf die Seite des späteren Lawinenhanges verfrachtet.
  • abwechselnd arktische Kälte und Temperaturen um den Gefrierpunkt führten dazu, dass sich der Neuschnee selbst in dem extrem steilen Gelände (über 50°) festsetzen konnte. Er bildete damit einen haltbaren Untergrund für den jeweils nächsten Schneefall.
  • Schicht für Schicht baute sich eine immer höher werdende Schneedecke auf.

23. Februar 1999, 16 Uhr

Die Belastungsgrenze am Sonnberg ist erreicht - die mittlerweile gewaltig angewachsene Schneemasse ist zu schwer und reißt ab. Von der Abrisskante donnert eine 500 Meter breite Lawine verbunden mit einer 100 Meter hohen Staubwolke in den Ort. Zahlreiche Häuser/Hotels werden zerstört und 50 Personen verschüttet. Hilfe von außen ist aufgrund der Wetterverhältnisse nicht möglich. Die Hubschrauber können den Ort unter diesen Bedingungen nicht anfliegen, die Bevölkerung ist sich selbst überlassen. Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung kommt später zur Erkenntnis: die Katastrophe war nicht vorhersehbar - Höhere Gewalt!

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