Singvögel, Kuckucke und Spechtvögel

In Österreich gibt es ungefähr 420 Vogelarten. Die Vogelarten werden in Gruppen mit gemeinsamen Merkmalen zusammengefasst. Besonders auffallend ist der Gesang der Singvögel, aber auch der Ruf der Kuckucke und das Trommeln der Spechtvögel sind unverwechselbar.

Arbeitsmittel

Singvögel

Die Singvögel umfassen ungefähr 5 000 Arten und machen damit weltweit den größten Anteil an Vogelarten aus. Bekannte einheimische Singvögel sind Drosseln, Meisen, Finken, Sperlinge und Stare. Auch Rabenvögel sind Singvögel. Der Kolkrabe ist mit einer Körperlänge von bis zu 65 cm der größte Singvogel der Welt.

Wacholderdrossel
Wacholderdrossel
Blaumeise
Blaumeise
Buchfink
Buchfink
Feldsperling
Feldsperling
Star
Star
Kolkrabe
Kolkrabe

Der Gesang der Singvögel muss im Laufe des Lebens erlernt werden. Vogelgesänge haben oft mehrere Strophen und können sehr vielfältig sein. Um singen zu können, besitzen Singvögel zwei Kehlköpfe. Im oberen werden Nahrung und Atemluft getrennt. Im unteren findet die Lautbildung statt. Dies geschieht durch dünne Häutchen (Membranen), die beim Ausatmen in Schwingung versetzt werden. Durch Muskeln werden diese Häutchen gespannt, was – je nach Spannungszustand – zu unterschiedlichen Tonhöhen führt.

Lautbildung im Stimmkopf eines Vogels
Lautbildung im unteren Kehlkopf (Stimmkopf)

Dadurch können Singvögel, abhängig von der Vogelart, auch sehr schwierige Gesänge produzieren. Man hat beobachtet, dass Arten mit komplizierten Gesängen eher einzelgängerisch und territorial sind. Arten mit einfachen Gesängen sind eher gesellig. Der Gesang dient im Wesentlichen zwei Zwecken: der Revierabgrenzung, also der Verteidigung des eigenen Lebensraums gegen Eindringlinge (z. B. andere Männchen) und der Balz, also der Anlockung von Weibchen zum Zwecke der Fortpflanzung.

Vogelgesänge sind nicht nur schön, sie sind auch arttypisch und daher kann man die Vogelart allein am Gesang erkennen.

Singvogelstimmen-Memory

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Nachtigall Kolkrabe Sperling Drossel Kohlmeise Amsel

Kuckucksvögel

Kuckucke wurden nach ihrem auffälligen Ruf benannt und sind auf der Nordhalbkugel sehr weit verbreitet. Sie sind etwas über 30 Zentimeter große Vögel, deren Gefieder ähnlich wie das Federkleid eines Sperbers oder eines Turmfalkens aussieht. Dadurch erinnern sie mit ihrem Aussehen an jagende Vögel und können so andere Vögel vertreiben.

Das Federkleid eines Kuckucks ähnelt dem Gefieder von Sperber und Turmfalke.
Das Federkleid eines Kuckucks ähnelt dem Gefieder von Sperber und Turmfalke.
Verbreitung des Kuckucks
Verbreitung des Kuckucks
Kuckucksruf

Kuckucke sind dafür bekannt, dass sie ihre Eier nicht selbst ausbrüten, sondern in das Gelege von anderen Vogelarten legen. Man bezeichnet dieses Verhalten als Brutparasitismus. Die bevorzugten Vogelarten, die als „Ersatzeltern“ (Wirtsvögel) ausgewählt werden, sind je nach Region unterschiedlich. In unseren Breiten werden beispielsweise Zaunkönige, Neuntöter oder Bachstelzen als Wirtsvögel ausgewählt. Die Kuckucksweibchen können sogar die Färbung ihres Eies an die Färbung der Eier im Nest der Elterntiere anpassen!

Findest du das Kuckucksei ...?

Wir betrachten das Fortpflanzungsverhalten der Kuckucke genauer! Das Kuckucksmännchen balzt, indem es durch seine Rufe ein Weibchen anlockt. Das Kuckucksweibchen wählt das Nest einer anderen Vogelart aus, indem es dieses einige Zeit beobachtet. In einem günstigen Moment fliegt es zum Nest, entfernt ein Ei der Wirtsvögel und legt ein eigenes Ei hinein. Nach dem Schlüpfen versucht das Kuckucksküken, die anderen Eier aus dem Nest zu werfen. Da Kuckucke größer sind als die Wirtsvögel, ist das Küken darauf angewiesen, als einziger Nestling von den Wirtsvögeln gefüttert zu werden.

Ein Rohrsänger füttert das Kuckucksküken.
Ein Rohrsänger füttert das Kuckucksküken.

Spechtvögel

In Österreich kommen zehn Spechtarten vor. Beispiele sind Schwarzspecht, Grauspecht und Buntspecht. Die meisten Spechtarten ernähren sich von Insekten, die in oder unter der Baumrinde leben. Um an diese heranzukommen, benötigen sie ihren langen, spitzen, kräftigen Schnabel. Außerdem sind sie durch den gestreckten Körper und ihre Zehenstellung an das Klettern auf einem Baumstamm angepasst.

Schwarzspecht
Schwarzspecht
Grauspecht
Grauspecht
Buntspecht
Buntspecht
Paarig gestellte Zehen eines Buntspechts
Paarig gestellte Zehen eines Buntspechts

Spechte sind dafür bekannt, dass sie mit ihrem Schnabel gegen die Baumstämme hämmern und dabei Löcher in der Rinde und im Holz erzeugen (man spricht von Meißeln). Dieses Verhalten dient der Nahrungssuche, sie bauen dadurch aber auch Nisthöhlen, sie markieren damit ihr Revier und ziehen durch das Trommeln auch Geschlechtspartner an.

Meißeln eines Spechts

Hast du dich vielleicht schon einmal gefragt, warum Spechte beim Meißeln und Trommeln keine Kopfschmerzen bekommen? Spechte haben eine starke Muskulatur am Schädel, die es ihnen ermöglicht, den Stoß beim Klopfen wie ein Stoßdämpfer zu dämpfen. Ihr Gehirn sitzt relativ starr im Schädel, wodurch sich das Gehirn beim Klopfen wenig im Schädel bewegt (und es dadurch nicht gegen die Knochen des Schädels geschleudert wird). Daneben haben sie eine sehr gezielte Klopftechnik.

Spechte sind wichtige Bewohner des Waldes! Beispielsweise nutzen andere Tiere wie Eulen, Meisen, Tauben, Fledermäuse und Wildbienen die verlassenen Höhlen der Spechte als Brutstätte, Schlafplatz oder zum Schutz vor Feinden. Damit ermöglichen die Spechte, dass andere Arten besser überleben können.

48. Singvögel, Kuckucke und Spechtvögel
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