Das Gefieder

Die Federn sind ein wichtiges Merkmal der Vögel. Diese verleihen ihnen ihr charakteristisches Aussehen. Die unterschiedlichen Federtypen erfüllen aber noch weitere Aufgaben. Beispielsweise halten die Daunen den Körper der Vögel warm und die Schwungfedern ermöglichen das Fliegen.

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Grundlagen

Das Federkleid (Gefieder) der Vögel verleiht ihnen ihr typisches Aussehen. Damit können sie sich tarnen oder ihre prächtiges Gefieder bei der Balz zur Schau stellen. Darüber hinaus benötigen sie die Federn zum Fliegen und als Schutz vor Kälte, Nässe und Hitze. Dazu haben Vögel unterschiedliche Arten von Federn: Deckfedern, Daunen, Schwungfedern und Schwanzfedern.

Gut getarnte Eule auf einem toten Baum
Der Waldkauz ist auf dem Baum perfekt getarnt.
Blauer Pfau bei der Balz
Der balzende Pfauenhahn schlägt ein Rad.
Federn sammeln

Um die verschiedenen Federtypen genauer kennen zu lernen, empfehlen wir dir, Federn zu sammeln. Vielleicht habt ihr auch Federn zu Hause? Halte beim nächsten Spaziergang Ausschau nach Federn!
Im Umgang mit den Federn sollte auf eine entsprechende Hygiene geachtet werden, um sich vor Keimen zu schützen. Gehe wie folgt vor!

  • nach dem Sammeln die Hände gründlichn mit warmem Wasser und Seife waschen
  • die Federn vorsichtig mit Wasser und Seife waschen
  • danach die Federn einige Minuten in einen Topf mit kochendem Wasser legen
  • anschließend auf einem Küchenpapier trocknen lassen

Wichtig: Federn dürfen keinesfalls aus dem Federkleid lebender Vögel gezupft werden.

Deckfedern

Deckfeder

Diese Federn bedecken den Körper des Vogels. Sie schützen vor Wasser, Staub und Schmutz. Deckfedern sind für die Färbung der Vögel maßgeblich verantwortlich. Hast du gewusst, dass die langen, prächtigen Federn der Pfauen nicht Schwanzfedern, sondern Deckfedern sind?

Weiblicher Pfau mit Jungen.
Pfauenhenne
Männlicher Pfau mit seinen prächtigen blauen und grünen Federn.
Pfauenhahn
Prächtig gefärbter Stockentenerpel und und eher unscheinbar gefärbtes Stockentenweibchen
Stockentenpaar (Ente links, Erpel rechts)

Bei den Deckfedern sind – wie auch bei Schwung- und Schwanzfedern – die Haken- und Bogenstrahlen miteinander verzahnt.

Untersuche eine Feder genauer (verwende auch eine Lupe)! Löse die Haken- und Bogenstrahlen und streiche dann von unten nach oben über die Feder! Du siehst, dass sich die Strahlen wieder ineinander fügen und so wieder eine durchgehende Fläche bilden.

    Abb. 6

    Viele Vogelarten haben zur Pflege ihrer Federn eine Bürzeldrüse am Hinterleib. Mit Hilfe des Schnabels verteilen die Vögel die fetthaltige Substanz aus dieser Drüse über die Deckfedern. Die Federn werden dadurch wasserabweisend. Weitere Bestandteile der Substanz wirken gegen krankheitserregende Bakterien und Pilze.

    Stockente, die ihr Gefieder einfettet
    Die Pflege des Gefieders ist für Vögel sehr wichtig. Enten fetten es regelmäßig mit einem Sekret aus der Bürzeldrüse ein, so bleibt es wasserabweisend.
    Probier’s mal

    Du kannst diesen wasserabweisenden Effekt selbst ausprobieren. Nimm eine fetthaltige Creme (z. B. Wind- und Wettercreme) und verteile sie auf einer Hand! Ersatzweise kannst du auch einfach etwas Öl verwenden. Halte die Hand unter den Wasserhahn oder in eine Schüssel mit Wasser. Was kannst du beobachten?

    Hinweis: Mit etwas Seife lässt sich die überschüssige Creme beziehungsweise das Öl einfach entfernen.

    Wasserabweisende Creme auf der Hand

    Daunen (Flaumfedern)

    Daunen

    Diese weichen Federn dienen dem Warmhalten des Körpers. Vögel sind neben den Säugetieren die einzigen Tiere, die gleichwarm sind. Bei vielen Vogelarten liegt die Körpertemperatur im Bereich von 38 °C bis 42 °C. Daunen helfen dabei, eine isolierende Schicht zu bilden und so den Wärmeverlust zu verringern.

    Daunen sind sehr elastisch, das heißt wenn man sie zusammendrückt, nehmen sie nach dem Loslassen ihre ursprüngliche Form an. Bei Daunen haben die Äste der Federn keine Haken und sind daher nicht miteinander verzahnt. Die Äste der Federn nehmen immer den größtmöglichen Abstand zueinander ein, daher bildet sich zwischen den Ästen einen Luftpolster als isolierende Schicht. Luft ist ein schlechter Wärmeleiter, wodurch weniger Körperwärme nach außen geleitet wird.

    Werden die Daunen nass, fallen sie zusammen und können ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen. Daher werden die Daunen durch die Deckfedern vor Nässe geschützt.

    Schwungfedern

    Schwungfeder

    Schwungfedern erkennt man an den unterschiedlichen Seiten der Fahne. Sie haben eine breite Innenfahne und eine schmale Außenfahne. Diese langen, großen Federn bilden die luftundurchlässigen Tragflächen der Flügel und sind damit unerlässlich für das Fliegen.

    Schwungfedern
    Die Schwungfedern einer Kohlmeise

    Teste den unterschiedlichen Luftwiderstand von Daunen, Deck- und Schwungfedern, indem du sie schnell durch die Luft bewegst! Ist dir aufgefallen, dass viele Federn dabei auch Geräusche erzeugen? Manche Vögel wie Eulen fliegen beinahe geräuschlos. Unter anderem, weil der Rand der Federn weich und kammförmig ist, wodurch weniger Geräusche erzeugt werden.

    Eulenfeder mit spitzen Enden
    Eulenfedern ermöglichen durch den kammförmigen Rand der Federn ein beinahe geräuschloses Fliegen.

    Eine Methode, Vögel wie Papageien am Wegfliegen zu hindern ist, die Schwungfedern zu kürzen. Diese und ähnliche Methoden müssen kritisch betrachtet werden, da sie zu Verhaltensstörungen und Verletzungen bei Flugversuchen führen können. Daher muss Vögeln als Haustieren ausreichend Platz zum Fliegen (z. B. in Flugvolieren) geboten werden.

    Flugvoliere
    Flugvoliere für Vögel

    Schwanzfedern (Steuerfedern)

    Schwanzfeder

    Die Schwanzfedern sehen den Schwungfedern sehr ähnlich. Im Vergleich zu den Schwungfedern haben sie aber eine gleichmäßige Fahne. Die Schwanzfedern dienen dem Vogel der Steuerung während des Flugs.

    Die Mauser

    Vogelfedern nutzen sich ab, weshalb sie regelmäßig nachwachsen müssen. Als Mauser wird das Erneuern der Federn bezeichnet, um ein funktionsfähiges Federkleid zum Fliegen und als Schutz (z. B. vor Kälte und Nässe) zu erhalten. Abhängig von der Vogelart und dem Lebensraum ist der Zeitpunkt der Mauser unterschiedlich. Beispielsweise bekommen Vögel die den Winter über bei uns bleiben (Standvögel) ein Wintergefieder mit mehr Daunen. Dieses verlieren die Vögel im Frühjahr wieder.

    Stockentenerpel in der Mauser
    Stockentenerpel in der Mauser
    Stockentenerpel im Prachtkleid
    Stockentenerpel im Prachtkleid

    Die Mauser wird durch Botenstoffe im Körper gesteuert. Der Zeitraum der Mauser ist für die Vögel sehr anstrengend. Es gibt unterschiedliche Formen der Mauser. Bei manchen Arten werden die Federn nach und nach erneuert, damit die Flugfähigkeit der Tiere erhalten bleibt. Bei anderen Arten wie den Entenvögel wird der Hauptteil des Gefieders innerhalb von wenigen Tagen ersetzt. In diesem Zeitraum sind die Vögel flugunfähig, bis die Schwungfedern wieder vollständig nachgewachsen sind.

    Nutzung von Federn

    Daunenjacken und Daunendecken sind mit Daunen von Vögeln, häufig von Gänsen, gefüllt. Sie halten uns im Winter warm und sind vergleichsweise leicht.

    Daunen sind ein tierisches Produkt. Daher muss auch in der Gewinnung von Daunen auf Tierschutz geachtet werden. Sammelt gemeinsam Kriterien, die Tierschutz in der Produktion von Daunen sicherstellen!

    Info für Lehrende

    Früher hat man mit Federn, häufig mit den äußeren Federn eines Gänseflügels, und Tinte geschrieben. Auch Harry Potter schreibt mit Federn – aber mit den Federn eines Adlers.

    41. Das Gefieder
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