Flugarten der Vögel
Vögel machen sich beim Fliegen die Bewegungen der Luft (Winde) zunutze. Dadurch haben sie unterschiedliche Flugarten entwickelt. Die Flügelform und die Beweglichkeit der Flügel sind an die speziellen Flugtypen angepasst.
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Übersicht über die Flugarten
Der Ruderflug dient den Vögeln dazu, von einem Ast oder dem Boden abzuheben und aufzufliegen. Flugarten wie Segelflug und Gleitflug helfen den Vögeln dabei, sich energieschonend durch die Luft zu bewegen. Je nach Körperbau und Anforderungen, beispielsweise dem Jagdverhalten, beherrschen manche Vogelarten noch weitere Flugarten wie Sturzflug, Rüttelflug und Schwirrflug.
Ruderflug
Beim Ruderflug (Schlagflug) sind die Flügel der Vögel durch ihre Muskelkraft ständig in Bewegung. Durch diesen energieaufwendigen Flugtyp können Vögel Auffliegen, das heißt vom Erdboden oder der Wasseroberfläche abheben. Dabei werden die Flügel nicht einfach auf und ab bewegt, sondern sie beschreiben eine Ellipse.
Beim Abwärtsschlag werden die Flügel nach vorne und nach unten geschlagen. Die Flügel bilden dabei geschlossene, luftundurchlässige Flächen. Durch den Flügelschlag wird die Bewegung nach vorne, durch die Flügelform der dynamische Auftrieb erzeugt.
Beim Aufwärtsschlag werden die Flügel nach hinten oben geführt. Dabei werden sie leicht verdreht und die Schwungfedern werden gespreizt, sodass der Luftwiderstand bei dieser Flügelbewegung reduziert wird. Da es beim Aufwärtsschlag keinen Auftrieb gibt, müssen die Vögel entsprechend schnell mit ihren Flügeln schlagen.
Info für LehrendeGleitflug
Befinden sich die Vögel hoch oben in der Luft, können sie nach unten gleiten, indem sie ihre Flügel ausbreiten und so als Tragfläche benutzen.
Überlege, wovon es abhängt, wie lange ein Vogel gleiten kann!
Von der Größe der Flügel (
Der Gleitflug kann mit Papierfliegern veranschaulicht werden. Bastle Flieger mit unterschiedlich großen Flügelflächen und unterschiedlichem Gewicht (
Segelflug
Bei diesem Flugtyp lassen sich die Vögel durch aufsteigende Luft nach oben tragen. An Berghängen werden horizontale (waagrecht strömende) Winde nach oben umgeleitet. Diesen Hangaufwind nutzen Vögel, um nach oben steigen zu können.
Daneben dient Vögeln auch der thermische Auftrieb.
Warme Luft steigt nach oben, da sie leichter ist (
Mache diese einfachen Experimenten zu den Hangaufwinden und zum thermischen Auftrieb!
Rüttelflug
Turmfalken und Greifvögel wie der Mäusebussard sind für diesen Flugtyp bekannt. Der Rüttelflug ist ein Ruderflug auf der Stelle. Dabei stellt der Vogel den Körper gegen den Wind und schlägt schnell mit den Flügeln. Die Flügel werden so verdreht, dass keine Bewegung nach vorne, aber ein hoher Auftrieb erzeugt wird. Dadurch kann sich der Vogel an der gleichen Position halten. Der energieaufwendige Rüttelflug dient dem Aufspüren von Nahrung.
Schwirrflug
Kolibris sind für den Schwirrflug bekannt. Dabei schlagen sie mit einer sehr hohen Frequenz mit den Flügeln – 40- bis 50-mal pro Sekunde! Kolibris haben besonders bewegliche Flügel, die es ihnen ermöglichen, auf der Stelle zu fliegen, beispielsweise um Nektar aus Blüten zu trinken. Darüber hinaus ist ihr Handskelett im Flügel größer als das Armskelett. Um den Schwirrflug ausführen können, haben Kolibris eine besonders ausgeprägte Flugmuskulatur – sie macht ein Viertel des Gesamtgewichts aus. Mit dieser Flugtechnik können Kolibris sogar seitwärts oder rückwärts fliegen.
Sturzflug
Bei einem Sturzflug legen die Vögel die Flügel an, um rasch die Höhe zu verringern. Dabei können die Vögel mit ihren Federn am Daumenskelett steuern.
Der Sturzflug dient unter anderem dem Erlegen von Nahrung und dem Ausweichen von Flugzeugen. Daher sollen Pilotinnen und Piloten Vögeln ausweichen, indem sie das Flugzeug nach oben oder zur Seite steuern (und nicht nach unten).
Wanderfalken sind für ihre Sturzflüge bekannt, bei denen sie Geschwindigkeiten von über