Geothermie
Beim Graben in der Erde haben Menschen nicht nur Gold, Silber, Diamanten, Eisenerze und fossile Energieträger entdeckt. Sie fanden auch ein weiteres wertvolles Gut - heißes aus der Tiefe kommendes Wasser.
Geothermische Tiefenstufe
Das heiße Wasser aus der Erde schätzten auch schon unsere Vorfahren. Sie nutzten emporschießende Geysire und Thermalquellen zum Kochen, Baden und Heizen.
Sogar die Tiere haben die Annehmlichkeiten dieser Quellen erkannt.
Von der Oberfläche ausgehend steigt die Temperatur in Richtung Erdinneren ständig an. Mit zunehmender Tiefe erwärmt sich die Erdkruste etwa alle 33 Meter um einen Grad Celsius. Alle 100 Meter also um drei Grad Celsius. Man nennt dies geothermische Tiefenstufe.
Island
Die Geothermie ist eine umweltfreundliche Energiequelle, die praktisch fast überall auf der Erde endlos zur Verfügung steht. Island steht mit der Nutzung der Erdwärme an der Weltspitze. Dies hängt mit der dort großen Menge aktiver Vulkansysteme zusammen. Die vulkanische Hitze wird durch heiße Quellen und Risse im Gestein für die Menschen leichter verwertbar. Geothermische Kraftwerke wandeln sie in elektrische Energie (Strom) um.
Der Heißwasserspeicher Perlan versorgt die Hauptstadt Reykjavik mit 60-70 Grad Celsius warmen, meist schwefelhaltigem Wasser. Die Nutzung der Erdwärme ist in Island ausgesprochen preiswert und diese Energie wird geradezu verschwenderisch verwendet. Durch sie ist sogar eine Schneeräumung unnötig, da viele Straßen und Gehwege beheizt werden.
In vielen Ländern werden heiße Quellen für therapeutische Zwecke genutzt. Sie sind reich an Mineralien und daher gut für den Körper. In deren Umfeld haben sich bedeutende Kurzentren (Thermen) wie Karlsbad (Tschechien) oder Bad Blumau (Österreich) entwickelt.