Kohle
Ohne die Kohle als Heizmaterial wäre die Eisen-/Stahlproduktion und in weiterer Folge die Industrialisierung nicht möglich gewesen. Sie war, bis zum verstärkten Einsatz von Erdöl und Erdgas ab den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, der weltweit wichtigste Energieträger.
Allgemeines
Mit der Erfindung der Dampfmaschine und deren Befeuerung durch die Steinkohle, wurde die Massenproduktion eingeleitet und das Transportsystem durch Dampfloks revolutioniert. Mit dem gleichzeitigen Ausbau des Eisenbahnnetzes konnte die Kohle nun auch aus entfernteren Regionen herbeigeschafft werden.
Warum brennt die Kohle überhaupt?
Es hängt mit dem Ausgangsmaterial zusammen. In Millionen von Jahren haben sich abgestorbene Pflanzen und Bäume durch Klima- und Umweltveränderungen in Kohle umgewandelt.
Ruhrgebiet
Das Ruhrgebiet, auch als Kohlenpott bezeichnet, zeigt die ehemalige Bedeutung des Steinkohleabbaus. Viele Kohlebergwerke, die sogenannten Zechen, entstanden hier. Damit verbunden kam es zu einer rasanten Entwicklung der Stahlerzeugung, Industrialisierung und Verstädterung. Das Ruhrgebiet ist heute mit über fünf Millionen Einwohnern der größte Ballungsraum Deutschlands.
Die Kohleschichten (Flöze) lagen ursprünglich nahe der Oberfläche und Kohle konnte daher mit wenig Aufwand im Tagebau gewonnen werden.
Nach einiger Zeit musste man aber feststellen, dass die Schichten nach Norden immer tiefer in die Erde abtauchen. Um weiterhin Kohle zu fördern, war es nötig, zum aufwändigen und oft gefährlichen Untertagebau mit Stollen und Schächten überzugehen.
Die immer höheren Kosten durch die immer tiefer gelagerten Kohleschichten, führten zu einem immer unrentableren Abbau. 2018 wurde daher die letzte Zeche geschlossen und die Zeche 'Zollverein' als Industriedenkmal von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Braunkohlerevier
Südlich des Ruhrgebietes, im Rheinischen Braunkohlerevier (Kölner Bucht), wird weiterhin oberflächennahe Kohle abgebaut.
Die Braunkohle ist im Vergleich zur Steinkohle, ein wesentlich jüngeres Produkt (siehe oben).
Sie ist daher nur von wenigen Sedimentschichten bedeckt und kann meistens im Tagebau gewonnen werden.
Die weltgrößten Maschinen (Schaufelradbagger) bearbeiten dabei riesige Flächen und verändern dadurch die Landschaft grundlegend.
Um den weiteren Abbau der Braunkohle zu ermöglichen, mussten im Laufe der Zeit
Früher wurden die Abbaugebiete teilweise durch das Abbaumaterial wieder zugeschüttet oder einfach brach liegen gelassen. Heute bemüht man sich um eine Rekultivierung, das heißt um die Wiederherstellung eines naturnahen Raumes. Es entstehen Seen, Parks und Freizeiteinrichtungen, die als Naherholungsgebiete für die angrenzenden Stadtbewohner dienen. Aufgrund des hohen Flächenbedarfs und der Freisetzung von CO2 bei der Verbrennung, ist es das Ziel, den Kohleabbau zu beenden.