Polare Zone
Die Polare Zone umfasst die Gebiete im Bereich der Polarkreise und der Pole. Hier geht die Sonne bis zu einem halben Jahr nicht unter und anschließend ein halbes Jahr nicht auf. Man nennt dies Polartag und Polarnacht.
Vegetation
Durch die geringe und für lange Zeit ganz ausbleibende Sonneneinstrahlung, sind große Teile der Zone teilweise ganzjährig oder viele Monate mit Eis und Schnee bedeckt.
Der Pflanzenwuchs ist daher nur auf eine sehr kurze Zeit beschränkt. Lediglich Flechten, Moose und Zwergsträucher können sich hier entwickeln. Diese Flächen heißen in Nordsibirien Tundra und in Nordamerika (Kanada) Barren Grounds.
Permafrost
In den langen strengen Wintern friert der Boden bis in große Tiefe. Man spricht vom Dauerfrostboden (Permafrost), den die Sonne meistens nur oberflächlich auftaut. Für Menschen, Tier- und Pflanzenwelt bietet sich daher ein dürftiger Lebensraum. Eine entsprechend dünne Besiedlung ist die Folge.
Wegelosigkeit
In großen Teilen der Tundra kommt es zu Sommerbeginn zu einer sogenannten Wegelosigkeit.
Straßen, Wege und Autos versinken hoffnungslos in dem sich bildenden Schlamm.
Häuser, die nicht ausreichend gegen den Dauerfrostboden isoliert sind, stehen plötzlich schief und werden unbewohnbar.
Milliarden von Stechmücken machen das Leben schwer.
Winter-Mittelwerte um
Besiedelung
Trotz der widrigen Umstände sind in der sibirischen Tundra Bergbaustädte entstanden. Arbeiter zum Abbau der reichlich vorhandenen Bodenschätze wurden zwangsweise angesiedelt.
Ohne Lohn mussten sie sehr hart arbeiten. Die von Strafgefangenen gebauten Siedlungen Workuta, Norilsk oder Werchojansk sind Beispiele. Norilsk, mit seinem Nickel-Kombinat, ist einer der am meisten verschmutzten Orte der Welt.
Heute bekommen sibirische Arbeiter für ihre Schwerstarbeit höhere Löhne und Sonderprämien. Sie verdienen damit deutlich mehr als der russische Durchschnitt. Viele Arbeiter sind einen Monat am Abbauort im Schichtbetrieb zwölf Stunden am Tag beschäftigt.
Anschließend haben sie eine Woche frei und können kostenlos nach Hause zu ihren Familien fliegen. Gratis Urlaube auf der Halbinsel Krim gelten als zusätzliche Begünstigung.
Inuit
Die Inuit als Ureinwohner haben sich schon früh diesen schwierigen Verhältnissen angepasst. Sie besiedelten Gebiete in Nordostsibirien und in den arktischen Regionen von Grönland, Kanada und Alaska.
Sie waren ursprünglich Nomaden. Das bedeutet, dass sie keinen festen Wohnsitz hatten. Sie bauten sich vorübergehende Behausungen aus Schnee und Eis, die sogenannten Iglus.
Da auf dem gefrorenen Boden Obst und Gemüseanbau nicht möglich ist, lebten sie vom Fischfang und der Jagd. Wasser hatten sie genug, sie mussten nur in einem großen Topf Eis zum Schmelzen bringen.
Nach dem Nachlassen der Ergiebigkeit des Jagdreviers haben sie einfach ihren Standort aufgegeben und sind weitergezogen. Ihre wichtigsten Begleiter, die treuen Hunde, zogen mit Schlitten ihr gesamtes Hab und Gut mühsam in ein anderes Gebiet.
Die Inuit sind heute großteils nicht mehr Nomaden. Viele sind in die Städte des wärmeren Südens gezogen. Die letzten Inuit, die noch wie früher leben, haben es besonders schwer. Immer größere, mit modernsten Geräten ausgestattete Fischfangflotten, bewirken ein Leerfischen des Polarmeeres. Sie entziehen dadurch den Inuit die wichtigste Nahrungsgrundlage.
Eisbären
Auch für die in der Arktis (Nordpolregion) lebenden Eisbären wird es immer schwerer. Durch den Klimawandel schmelzen die großen Eisschollen (Packeis) und die Eisbären können kaum noch Robben jagen. Um Nahrung zu finden, nähern sie sich immer wieder den menschlichen Siedlungen und gefährden dadurch die Bewohner.
Die Antarktis
Eine Besonderheit stellt die beim Südpol liegende Antarktis dar. Sie umfasst den Kontinent Antarktika und den ihn umgebenden südlichen Ozean. Die mit Schnee und Eis bedeckte Fläche von über 13 Millionen Quadratkilometern, ist etwas größer als Europa.
Der Großteil der weltweiten Süßwasserreserven (ca. 70%) sind im arktischen Eis gebunden. Dieser Umstand ist für die ganze Welt von enormer Bedeutung.
Der Antarktisvertrag
Die internationale Staatengemeinschaft hat dies erkannt und den Antarktisvertrag geschaffen. Darin wurde festgelegt, dass die Region zwischen 60° und 90° südlicher Breite schonender und ausschließlich friedlicher Nutzung vorbehalten bleibt. Sieben Staaten (Argentinien, Australien, Chile, Frankreich, Neuseeland, Norwegen und Großbritannien) bekennen sich dazu. Dennoch sind Eigeninteressen einiger Staaten an Bodenschätzen der Antarktis nicht zu übersehen.
Leben in der Antarktis
Aufgrund der extremen Bedingungen, leben Menschen immer nur kurzzeitig in diesem Gebiet. Sie halten sich in Forschungsstationen auf, die von unterschiedlichen Staaten finanziert werden. Durch die Kälte gut konservierte Meteoriten, ein sehr klarer Nachthimmel zur Beobachtung der Sterne, Klimaforschung und eines der größten Ökosysteme im Meer, sind Gründe dafür.