Polare Zone

Die Polare Zone umfasst die Gebiete im Bereich der Polarkreise und der Pole. Hier geht die Sonne bis zu einem halben Jahr nicht unter und anschließend ein halbes Jahr nicht auf. Man nennt dies Polartag und Polarnacht.

Arbeitsmittel

Vegetation

Eine Weltkarte mit blau eingefärbten Bereichen in der polaren Zone, dem Äquator, südlichen und nördlichen Wendekreis, als auch den beiden Polarkreisen.
Die Polare Zone

Durch die geringe und für lange Zeit ganz ausbleibende Sonneneinstrahlung, sind große Teile der Zone teilweise ganzjährig oder viele Monate mit Eis und Schnee bedeckt.

Auf einer vereinfacht dargestellten Erdkugel sind deutlich die Polarkreise eingezeichnet. Einer ganz im Norden, einer ganz im Süden.
Der nördliche und südliche Polarkreis

Der Pflanzenwuchs ist daher nur auf eine sehr kurze Zeit beschränkt. Lediglich Flechten, Moose und Zwergsträucher können sich hier entwickeln. Diese Flächen heißen in Nordsibirien Tundra und in Nordamerika (Kanada) Barren Grounds.

Permafrost

In den langen strengen Wintern friert der Boden bis in große Tiefe. Man spricht vom Dauerfrostboden (Permafrost), den die Sonne meistens nur oberflächlich auftaut. Für Menschen, Tier- und Pflanzenwelt bietet sich daher ein dürftiger Lebensraum. Eine entsprechend dünne Besiedlung ist die Folge.

Bild einer auftauenden Permafrost-Landschaft
Permafrost Landschaft

Wegelosigkeit

In großen Teilen der Tundra kommt es zu Sommerbeginn zu einer sogenannten Wegelosigkeit. Straßen, Wege und Autos versinken hoffnungslos in dem sich bildenden Schlamm. Häuser, die nicht ausreichend gegen den Dauerfrostboden isoliert sind, stehen plötzlich schief und werden unbewohnbar. Milliarden von Stechmücken machen das Leben schwer. Winter-Mittelwerte um -30 °C sind nicht ungewöhnlich und erschweren Tätigkeiten im Freien um ein Vielfaches.

Ein schwarz-weiß Bild einer im Schlamm versinkenden Pferdekutsche auf einem aufgetauten Weg
Versinkende Pferde auf aufgetautem Weg

Besiedelung

Trotz der widrigen Umstände sind in der sibirischen Tundra Bergbaustädte entstanden. Arbeiter zum Abbau der reichlich vorhandenen Bodenschätze wurden zwangsweise angesiedelt.

Ohne Lohn mussten sie sehr hart arbeiten. Die von Strafgefangenen gebauten Siedlungen Workuta, Norilsk oder Werchojansk sind Beispiele. Norilsk, mit seinem Nickel-Kombinat, ist einer der am meisten verschmutzten Orte der Welt.

Fotografie eines 99,9-prozentigen Nickels als Knolle auf weißem Hintergrund
99,9-prozentiges Nickel als Knolle

Heute bekommen sibirische Arbeiter für ihre Schwerstarbeit höhere Löhne und Sonderprämien. Sie verdienen damit deutlich mehr als der russische Durchschnitt. Viele Arbeiter sind einen Monat am Abbauort im Schichtbetrieb zwölf Stunden am Tag beschäftigt.

Anschließend haben sie eine Woche frei und können kostenlos nach Hause zu ihren Familien fliegen. Gratis Urlaube auf der Halbinsel Krim gelten als zusätzliche Begünstigung.

Inuit

Die Inuit als Ureinwohner haben sich schon früh diesen schwierigen Verhältnissen angepasst. Sie besiedelten Gebiete in Nordostsibirien und in den arktischen Regionen von Grönland, Kanada und Alaska.

Sie waren ursprünglich Nomaden. Das bedeutet, dass sie keinen festen Wohnsitz hatten. Sie bauten sich vorübergehende Behausungen aus Schnee und Eis, die sogenannten Iglus.

Da auf dem gefrorenen Boden Obst und Gemüseanbau nicht möglich ist, lebten sie vom Fischfang und der Jagd. Wasser hatten sie genug, sie mussten nur in einem großen Topf Eis zum Schmelzen bringen.

Nach dem Nachlassen der Ergiebigkeit des Jagdreviers haben sie einfach ihren Standort aufgegeben und sind weitergezogen. Ihre wichtigsten Begleiter, die treuen Hunde, zogen mit Schlitten ihr gesamtes Hab und Gut mühsam in ein anderes Gebiet.

Ein Bild von vier hechelnden und aneinandergeleihnten Schlittenhunden im arktischen Schnee.
Schlittenhunde

Die Inuit sind heute großteils nicht mehr Nomaden. Viele sind in die Städte des wärmeren Südens gezogen. Die letzten Inuit, die noch wie früher leben, haben es besonders schwer. Immer größere, mit modernsten Geräten ausgestattete Fischfangflotten, bewirken ein Leerfischen des Polarmeeres. Sie entziehen dadurch den Inuit die wichtigste Nahrungsgrundlage.

Eisbären

Auch für die in der Arktis (Nordpolregion) lebenden Eisbären wird es immer schwerer. Durch den Klimawandel schmelzen die großen Eisschollen (Packeis) und die Eisbären können kaum noch Robben jagen. Um Nahrung zu finden, nähern sie sich immer wieder den menschlichen Siedlungen und gefährden dadurch die Bewohner.

Gemaltes Bild von einem ausgewachsenen, traurigen Eisbären auf einer winzigen Eisscholle, welcher von vier im Wasser schwimmenden Robben verspottet wird.
Eisbären haben es nicht leicht

Die Antarktis

Eine Besonderheit stellt die beim Südpol liegende Antarktis dar. Sie umfasst den Kontinent Antarktika und den ihn umgebenden südlichen Ozean. Die mit Schnee und Eis bedeckte Fläche von über 13 Millionen Quadratkilometern, ist etwas größer als Europa.

Ein Bild der Antarktis aus dem Weltall
Die Antarktis

Der Großteil der weltweiten Süßwasserreserven (ca. 70%) sind im arktischen Eis gebunden. Dieser Umstand ist für die ganze Welt von enormer Bedeutung.

Der Antarktisvertrag

Die internationale Staatengemeinschaft hat dies erkannt und den Antarktisvertrag geschaffen. Darin wurde festgelegt, dass die Region zwischen 60° und 90° südlicher Breite schonender und ausschließlich friedlicher Nutzung vorbehalten bleibt. Sieben Staaten (Argentinien, Australien, Chile, Frankreich, Neuseeland, Norwegen und Großbritannien) bekennen sich dazu. Dennoch sind Eigeninteressen einiger Staaten an Bodenschätzen der Antarktis nicht zu übersehen.

Leben in der Antarktis

Aufgrund der extremen Bedingungen, leben Menschen immer nur kurzzeitig in diesem Gebiet. Sie halten sich in Forschungsstationen auf, die von unterschiedlichen Staaten finanziert werden. Durch die Kälte gut konservierte Meteoriten, ein sehr klarer Nachthimmel zur Beobachtung der Sterne, Klimaforschung und eines der größten Ökosysteme im Meer, sind Gründe dafür.

Ein Bild einer Forschungsstation in der Antarktis mit grün schimmernden Polarlichtern am Sternenhimmel.
Forschungsstation in der Antarktis
26. Polare Zone
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