Gemäßigte Zone
Die gemäßigte Zone schließt an die subtropische an und erstreckt sich bis zu den Polarkreisen. Eindeutig wechselnde Jahreszeiten sind für diese Klimazone kennzeichnend.
Kennzeichen
Zur gemäßigten Zone zählen vor allem große Teile Nordamerikas, Europas und Asiens.
Auf der Südhalbkugel befinden sich nur die Südspitze von Südamerika (Patagonien), die Inseln
Tasmanien und Neuseeland in der gemäßigten Zone.
Kennzeichne für die gemäßigte Zone sind:
- die stark in Erscheinung tretenden Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter
- die unterschiedlichen Längen von Tag und Nacht, die sich nach Norden verstärken
- Niederschläge zu allen Jahreszeiten (im Winter oft als Schnee)
- große, zunehmende Temperatur- und Niederschlagsschwankungen von den Küsten in das Landesinnere (zunehmende Kontinentalität)
- im Winter verstärktes Auftreten von Westwinden (Westwindzone)
- die unterschiedliche natürliche Vegetation in Form von Steppen (Osteuropa und Asien), baumlosen Graslandschaften (nordamerikanische Prärie), Laub- und Mischwälder (Mitteleuropa) und Nadelwälder (Kanada, Skandinavien, Sibirische Taiga)
Küstengebiete und Inneres der Kontinente
Aufgrund der Verteilung von Land und Wasser unterscheidet man zwischen ozeanisch und kontinental geprägter gemäßigter Zone. Große Wasserflächen (Meere) erwärmen sich langsamer als die Kontinente und kühlen langsamer ab. Sie haben daher, die Temperaturen betreffend, eine ausgleichende Wirkung. Die Sommer auf Inseln und an Küstengebieten sind daher nicht so heiß und die Winter nicht so kalt.
Die hauptsächlich von den Westwinden verursachten Niederschläge verringern sich landeinwärts, da die Feuchtigkeit bereits an Hindernissen der Küstenregionen hängenbleibt. In Richtung des Landesinneren, zum Beispiel in Rumänien, Weißrussland oder der Ukraine, verstärken sich diese Gegensätze.
Einfluss der Gebirgszüge
Großen Einfluss auf die klimatischen Bedingungen haben die riesigen Gebirgszüge der Kontinente. In Amerika wird beispielsweise durch die Nord-Süd verlaufenden, küstennahe Gebirge der Rocky Mountains und der Anden das Eindringen der feuchten Westwinde schon im Ansatz behindert.
Der Luftaustausch von Nord nach Süd und umgekehrt wird jedoch kaum aufgehalten. So können kalte (polare) Luftmassen leichter nach Süden vordringen und als sogenannte 'Blizzards' für diese Breiten untypischen Schnee mit sich bringen.
Die Temperatur kann dabei innerhalb einer Stunde um über 20 Grad Celsius absinken. Viele landwirtschaftliche Betriebe erleiden dadurch große Schäden. Warme, tropische Luft kann sich aber auch weit in Richtung Norden bewegen. Hurrikans aus der Karibik stürmen an der amerikanischen Ostküste entlang, sogar bis nach Kanada. Auch sie verursachen immer wieder große Verwüstungen auf ihrem Weg.
Die Situation in Europa stellt sich anders dar:
Die Hauptgebirgszüge (Pyrenäen, Alpen, Karpaten) verlaufen bogenförmig von West nach Ost.
Sie stellen dadurch ein großes Hindernis für den Austausch der Luftmassen von Süden nach Norden und umgekehrt dar.
Sie bilden eine ausgeprägte Klimascheide zwischen dem subtropischen Mittelmeergebiet und dem gemäßigten Mitteleuropa.
Der Föhn
Kommt es dennoch zu einem Austausch von Luftmassen über das Gebirge hinweg, tritt auf der Windseite (Luv) ein Stau mit starken Niederschlägen und an der anderen Seite (Lee) ein warmer, trockener Fallwind auf. Dieser Wind wird als Föhn bezeichnet.
Entstehung des FöhnsZwischen Gebieten mit niedrigem (T) und hohem Druck (H) kommt es zu Ausgleichsströmungen vom Hochdruck- zum Tiefdruckgebiet.