Tropische Zone
Die Tropische Klimazone liegt zwischen den Wendekreisen. Die Sonnenstrahlen fallen in diesem Gebiet das ganze Jahr über sehr steil auf die Erde ein. Jeder Tag in Äquatornähe gleicht jahrein jahraus dem anderen - es gibt keine Jahreszeiten.
Tageszeitenklima
Hohe Luftfeuchtigkeit, hohe Regenmengen und hohe Tagestemperaturen prägen das Bild.
Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind größer als die Unterschiede zwischen dem kältesten und wärmsten Monat im Jahr - wir sprechen von einem Tageszeitenklima.
Ein Tag in den inneren Tropen
4 Uhr: In der Nacht ist es schwül bei angenehmen
Der Regenwald
Aufgrund der besonderen Klimaverhältnisse und durch einen einzigartigen Kreislauf, haben sich beiderseits des Äquators tropische Regenwälder entwickelt. Durch die ständige Feuchtigkeit und die hohen Temperaturen werden abgefallende Blätter, Äste, Bäume und auch tote Tiere, in kürzester Zeit zersetzt und in nährstoffreichen Humus umgewandelt. Die Pflanzen, deren Wurzeln nicht in die Tiefe gehen, nehmen diesen Humus sofort wieder auf und geben ihn an die oberen Stockwerke weiter. Ein ungemein schnelles und üppiges Wachstum ist die Folge. Nur ein geringer Teil der Nährstoffe wird im Boden gespeichert. Die Pflanzen wachsen nicht aus diesem, sondern auf diesem!
Artenvielfalt
Die immergrünen Regenwälder beherbergen fast 65 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten weltweit (Artenvielfalt). Hier gibt es Edelhölzer, Früchte wie Ananas, Mangos, Bananen und Papayas. Auch Kaffee, Kakao und verschiedenste Kräuter haben ihren Ursprung in diesen Wäldern. Diese Pflanzenvielfalt wächst auf unterschiedlichen Höhen und bildet die sogenannten Stockwerke des Regenwaldes.
Ausgewachsene Urwaldriesen (Edelhölzer) mit weit ausladenden Baumkronen.
Bäume mittlerer Höhe, die ein geschlossenes Blätterdach bilden. Etwa 90 Prozent des Sonnenlichtes werden dadurch absorbiert und die Schlagkraft der Regenfälle wird stark vermindert.
Hochgewachsene Sträucher und junge Bäume, Kletterpflanzen, Schlingpflanzen, Farne, Orchideen usw.
Brettwurzeln der Urwaldriesen und ein Dickicht von großblättrigen Kräutern und Kriechpflanzen, die mit wenig Licht auskommen (nur noch 1 Prozent des Sonnenlichts gelangt in die Bodennähe).
Besiedlung
Der Regenwald ist nur dünn besiedelt - zu schwer sind das Klima und die Natur für die meisten Menschen zu ertragen. Vom Rand her versuchte man hauptsächlich über die Flüsse in den siedlungsfeindlichen Wald vorzudringen. Die dort lebenden Menschen sind vor tausenden Jahren von anderen, überlegenen Stämmen aus günstigeren Gebieten verdrängt worden und haben Schutz im Dickicht des Waldes gesucht und gefunden. Bekannt sind die Stämme der Pygmäen in Afrika, der Papuas in Neuguinea oder verschiedene Indianerstämme in Brasilien. Sie bewohnen kleine Laubhütten, sammeln Beeren, Wurzeln, Nüsse, wildwachsende Bananen und gehen auf die Jagd. Ihre Waffen sind Pfeil und Bogen und bei manchen Stämmen auch das Blasrohr. Sie kennen keinen Fortschritt und streben auch keine Veränderung ihrer Lebensweise an.
Sie betreiben keine Vorratswirtschaft - wozu auch, ihre Lebensbedingungen verändern sich nicht. Der Regenwald bietet jahrein, jahraus dasselbe Klima, dieselben Früchte und Tiere. Alles, was nicht gekühlt wird, verdirbt in kürzester Zeit. Wenn sie einen kleinen Teil des Waldes „abgeerntet“ haben, ziehen sie einfach weiter. Für sie und auch für den Weiterbestand des Regenwaldes ergibt sich daraus kein Problem. Sie verstehen es, ein Leben im Einklang mit der Natur zu führen.
Regenwald in Gefahr
Die Interessen der Holzwirtschaft und Viehzüchter gefährden den Regenwald. Die für die Waldwirtschaft interessanten Bäume sind meist sehr weit voneinander entfernt. Die Edelhölzer wie Mahagoni, Ebenholz, Palisander und Teak sind das Ziel der Begierde. Sie eignen sich bestens für die gewinnbringende Herstellung von besonders wertvollen Möbeln.
Um die Bäume zu fällen und abzutransportieren, sind oft großflächige Rodungen erforderlich. Aber - ungeschützt durch das Fehlen des dichten Blätterdaches, ist der Waldboden nun den heftigen Regenfällen direkt ausgesetzt und wird für immer ausgewaschen. Er erhält keinen weiteren Nachschub an organischem Material (Äste, Blätter) und ist damit unfruchtbar. Gleichzeitig finden die zahlreichen Tiere nur noch einen auf lange Zeiten eingeschränkten Lebensraum vor.
Plantagen
Auch das Anlegen von Plantagen und riesiger Bergwerke verkleinert den Regenwald Tag für Tag. Der Bau von Siedlungen und Städten erfordert ebenfalls große Flächen. Java, eine große Insel in Indonesien, war ursprünglich vom tropischen Regenwald bedeckt. Heute leben dort über 120 Millionen Menschen.
Von den Folgen der Vernichtung des Regenwaldes sind nicht nur dessen Ureinwohner, sondern wir alle betroffen. Der Wasserkreislauf, die Luftströmungen, der Kohlenstoffdioxidgehalt der Troposphäre und damit das Klima auf der Erde werden verändert. Bäume und Pflanzen nehmen das für ihr Wachstum benötigte Kohlenstoffdioxid auf und wandeln es in lebensnotwendigen Sauerstoff um. Die „Grüne Lunge“, wie der Regenwald auch manchmal genannt wird, ist bereits in großer Gefahr.
Savannen
In Richtung der Wendekreise bleiben die Temperaturen das ganze Jahr hoch, die Niederschläge nehmen aber deutlich ab - der Pflanzenwuchs (Vegetation) wird immer spärlicher. Diese Übergangszone zwischen Regenwald und Wüste nennt man Savanne. Sie wird in Feucht-, Trocken- und Dornsavanne unterteilt.
Feuchtsavanne
Feuchtsavannen bieten noch die besten Voraussetzungen für einen üppigen Pflanzenwuchs. Sie sind die Heimat großer Tierarten wie den „Big Five“: Büffel, Elefant, Leopard, Löwe und Nashorn. Giraffen und Zebras sind ebenfalls typisch. Sie leben heute meist geschützt in großen Nationalparks. Auf Safaris werden diese Tiere von vielen Touristen beobachtet und fotografiert. Beliebte Reiseziele sind auch die Traumstrände der Karibik, der Ostküste Brasiliens, Kenias, der Malediven, Thailands, der Philippinen und Indonesiens.
Trockensavanne
In der Trockensavanne ist die Regenzeit deutlich kürzer und es überwiegen Graslandschaften mit einzelnen wasserspeichernden Bäumen. Bleiben die normalerweise regelmäßigen Niederschläge aus, sinken die Erträge im Ackerbau und in der Viehzucht - die Menschen müssen hungern. Sie versuchen dann in feuchtere Gebiete auszuweichen und es kommt dort zu einer Überbeanspruchung des bisher ergiebigen Bodens.
Dornsavanne
Dieser Bereich ist deutlich trockener und erschwerend kommt hinzu, dass in den letzten Jahrzehnten die Regenfälle immer unregelmäßiger wurden. Zum Beispiel weitet sich die Wüste Sahara in Afrika immer mehr nach Süden in die Sahelzone aus.
Armut
Tausende Menschen, vor allem Kinder, sterben jährlich an Unterernährung - die Staaten Niger, Mali und Tschad sind besonders davon betroffen. Vor allem junge Menschen verlassen ihre Heimat Richtung Norden. Sie hoffen in den wohlhabenderen europäischen Ländern ein besseres Leben beginnen zu können.