Merkmale der Reptilien

Reptilien (Kriechtiere) sind wechselwarm. Sie zeichnen sich durch ihre trockene, schleimlose und schuppige Haut aus. Die Eier der Reptilien besitzen eine Schale, um diese vor dem Austrocknen zu schützen.

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Reptilien sind wechselwarm

Reptilien sind, wie Fische und Amphibien, wechselwarme Tiere. Da ihre Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur abhängig ist, bevorzugen sie warme Gebiete. In unseren Breiten müssen sich Reptilien am Morgen in der Sonne aufwärmen. Bei kaltem, regnerischem Wetter bleiben sie beinahe regungslos in ihrem Versteck.

Im Herbst ziehen sich Reptilien in ein frostfreies Versteck zurück und verfallen in eine Kältestarre (Winterstarre). Dabei wird der Körper starr, Stoffwechsel und Herzschlag sind stark verlangsamt. So verbrauchen sie sehr wenig Energie und können mit den Reserven überleben, die sie in der warmen Jahreszeit angelegt haben.

Zauneidechse sonnt sich auf einem Stein.
Eine Zauneidechse nimmt ein Sonnenbad, um sich aufzuwärmen.

Körperbau der Reptilien

Reptilien sind in Kopf, Rumpf und Schwanz gegliederte Wirbeltiere. Ihr Rumpf trägt vier Gliedmaßen, die bei manchen Reptilien (bei Schlangen und manchen Echsen) zurückgebildet sind. Alle Reptilien atmen mit Lungen. Sie haben eine Kloake (wie auch z. B. Vögel, Amphibien und wenige Säugetiere). Darunter versteht man einen gemeinsamen Ausführgang für die Harnwege, Geschlechtswege und den Enddarm.

Reptilien haben eine trockene Haut mit einer Schicht aus Hornschuppen. Diese feste, wasserundurchlässige Schicht wird von der Oberhaut gebildet. Sie schützt nicht nur vor Verletzungen. Sie verhindert auch, dass Wasser über die Haut abgegeben wird. Dadurch können Reptilien auch in sehr trockenen, heißen Gebieten überleben.

Schuppen einer Ringelnatter
Schuppen einer Ringelnatter
Schuppen einer Zauneidechse
Schuppen einer Zauneidechse

Bei Schlangen und Echsen wächst die Schuppenhaut nicht mit. Daher muss sie regelmäßig abgestreift werden, die Tiere häuten sich. Unter der alten Haut hat sich eine neue obere Hautschicht gebildet. Bei Echsen wird die alte Schuppenhaut in Stücken, bei Schlangen und beinlosen Echsen wie der Blindschleiche im Ganzen abgestreift.

Abgestreifte Haut einer Ringelnatter
Abgestreifte Haut einer Ringelnatter

Fortpflanzung der Reptilien

Bei der Paarung überträgt das Männchen die Spermien in den Körper des Weibchens. Hier findet eine innere Befruchtung statt. Die Eier der Reptilien sind durch eine Schale, die je nach Tierart unterschiedlich hart ist, vor Austrocknung geschützt.

Zum Ausbrüten der Eier ist eine einigermaßen gleichbleibende Temperatur notwendig. Vögel sind gleichwarm und können daher ihre Eier beim Brüten mit ihrem Körper gleichmäßig warmhalten. Bei den wechselwarmen Reptilien ist das nicht möglich. Damit sich der Nachwuchs bei gleichbleibend warmen Temperaturen entwickeln kann, nutzen Reptilien beispielsweise die Wärme des Bodens. Zauneidechsen graben dafür eine Vertiefung in die Erde. Nachdem sie die Eier hineingelegt haben, wird das Gelege verscharrt. Ringelnattern legen ihre Eier oftmals in Mist- und Komposthaufen, da bei der Verrottung der Abfälle Wärme entsteht.

Gelege einer Ringelnatter
Gelege einer Ringelnatter
Jungtier einer Ringelnatter
Jungtier einer Ringelnatter

Aber nicht alle Reptilien legen Eier. Bei manchen, in Österreich nicht heimischen Schlangen – wie den Seeschlangen, der Boa constrictor und der Großen Anakonda – entwickeln sich die Jungtiere im Mutterleib. Man bezeichnet sie daher als lebendgebärend. Einige wenige Reptilien – wie Kreuzotter, Blindschleiche, Bergeidechse und Europäische Hornviper – sind eierlebendgebärend. Das bedeutet, dass das Weibchen die Eier nicht ablegt, sondern im Mutterleib ausbrütet. Die frisch geborenen Jungtiere sind noch von einer dünnen Eihaut umgeben, die sie nach kurzer Zeit durchstoßen.

Eierlebendgebärende Schlange
Eierlebendgebärende Schlange

Züngeln der Reptilien

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass Echsen und Schlangen immer wieder ihre Zunge herausstrecken? Dieses Verhalten wird als Züngeln bezeichnet. Mit der herausgestreckten Zunge können sie Geruchsstoffe aus der Luft aufnehmen, die dann mithilfe der Sinneszellen im Jacobson-Organ wahrgenommen werden. Um zu Züngeln, müssen Schlangen ihr Maul nicht öffnen. Sie können ihre Zunge durch eine Spalte im Oberkiefer herausstrecken.

Züngelnde Ringelnatter
Züngelnde Ringelnatter
Züngelnde Zauneidechse
Züngelnde Zauneidechse
Bildliche Darstellung der Lokalisation des Jacobson-Organs bei einer Schlange.
mit der Zunge aufgenommene Geruchsstoffe werden mit dem Jacobson-Organ wahrgenommen

Manche Reptilien sehen Amphibien zum Verwechseln ähnlich. Ihr seid bereits vertraut mit den Merkmalen der beiden Tierklassen, weshalb ihr sie bestimmt gut unterscheiden könnt. Fasst die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zusammen!

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