Verbrennungs- und Löschlehre
Zu einer Verbrennungsreaktion kommt es, wenn drei Faktoren zusammentreffen: brennbares Material, Sauerstoff und Aktivierungsenergie. Um eine Verbrennung zu löschen, muss zumindest einer dieser Faktoren entfernt oder verringert werden.
Wie entsteht Feuer?
Feuer ist ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft. Es prägt seit vielen Jahrtausenden das Leben der Menschen. Denn Feuer spendet uns nicht nur Licht und Wärme. Es spielt auch eine wesentliche Rolle bei der Zubereitung unserer Nahrung.
Das Verbrennungsdreieck
Probiere ein Feuer zu entfachen und auch wieder zu löschen!
Um ein Feuer zu entfachen und brennen zu lassen, sind drei Komponenten notwendig, die außerdem im richtigen Verhältnis zueinander vorhanden sein müssen.
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Brennmaterial
Zum Beispiel Holz, brennbare Gase, Benzin, Öl … -
Hohe Temperatur
Mindestens die Zündtemperatur des Brennmaterials muss erreicht und während des gesamten Verbrennungsvorgangs aufrechterhalten werden. Diese Zündtemperatur entsteht normalerweise durch die Energie, die bei der Verbrennung frei wird. -
Sauerstoff
Der Sauerstoffgehalt der Luft muss bei mindestens 17 % liegen.
Wie löscht man ein Feuer?
Ein unkontrollierter Brand kann verheerende Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, ihn möglichst schnell zu löschen, indem man zumindest eine der drei Verbrennungskomponenten entfernt oder verringert.
Ein Brand kann auch von selbst erlöschen, wenn
- das Feuer nur noch so wenig Wärme abgibt, dass die Mindestverbrennungstemperatur unterschritten wird
- in einem geschlossenen Raum der Sauerstoffvorrat verbraucht ist
- das Brennmaterial verbraucht ist
Somit können wir jede Verbrennungskomponente einem bestimmten Löschverfahren zuordnen:
- Wärme abkühlen
- Sauerstoff entziehen oder ersticken
- Brennmaterial beseitigen
Löschmittel kühlen das Feuer ab oder entziehen ihm Sauerstoff.
Wasser
Wasser ist das am häufigsten verwendete Löschmittel.
Es ist kostengünstig, fast überall verfügbar, hinterlässt keine umweltschädlichen Rückstände und kühlt sehr gut, weil es dem Feuer viel Wärmeenergie entzieht.
Aus einem Liter Wasser entstehen ungefähr
Vielleicht hast du schon einmal einen Wasserläufer über einen Teich sausen gesehen.
Er geht nicht unter, weil er die Oberflächenspannung des Wassers nutzt.
Beim Löschen ist diese Oberflächenspannung dagegen eher ein Hindernis.
Denn sie bewirkt, dass das Wasser nicht so gut ins Brennmaterial eindringen kann.
Um einen Brand besser löschen zu können, werden daher verschiedene chemische Zusätze eingesetzt, die die Oberflächenspannung des Wassers verringern.
Löschschaum
Nicht alle Brände können mit Wasser gelöscht werden.
Wie du weißt, darf zum Beispiel ein Feuer, das durch Fett oder Treibstoffe zum Brennen gebracht wird, nicht allein mit Wasser gelöscht werden.
Für diesen Fall wird bei der Feuerwehr Löschschaum eingesetzt.
Der Löschschaum ist eine Mischung aus Wasser und chemischem Schaummittel, die in Verbindung mit Luft zu Schaum wird.
So entsteht auch der Schaum in der Badewanne: Wasser und Badeöl vermischen sich mit Luft.
Andere Löschmittel
Auch Löschpulver und Löschgase werden zur Brandbekämpfung eingesetzt.
Löschpulver greift direkt in den chemischen Prozess der Verbrennung ein und wirkt hauptsächlich erstickend.
Löschgase, wie zum Beispiel Kohlenstoffdioxid (CO2), können ein Feuer löschen, indem sie Sauerstoff entziehen.
Löschmittelbedarf
Um einen Brand löschen zu können, müssen Löschmittel in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.
In den Tank eines Löschfahrzeugs der Feuerwehr passen normalerweise nur
Die folgenden zwei Rechenrätsel verdeutlichen den Löschmittelbedarf:
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Du bist Einsatzleiter oder Einsatzleiterin. Deine Feuerwehr wird vom Brand einer Böschung informiert und rückt mit einem Löschfahrzeug aus, dessen Tank mit
2 000 Liter Wasser angefüllt ist. An der Einsatzstelle besprüht deine Mannschaft das Feuer mit einem C-Rohr, über das pro Minute 100 Liter Wasser geleitet werden. -
Der Brand eines Kellers wird mit Löschschaum gelöscht. Der Keller ist 9 m breit, 9 m lang und 2,5 m hoch. Dabei ist ein Rohr mit einer Durchflussmenge von 200 Liter pro Minute und einer Verschäumungszahl von 75 im Einsatz.Berechne, wie viel m3 Löschschaum pro Minute zur Verfügung steht!Formel:Durchflussmenge × Verschäumungszahlm3 Schaum/MinuteWie lange dauert es ungefähr, bis der gesamte Keller voll ist mit Schaum?
(runde das Endergebnis)Ungefähr Minuten