In Österreich werden ungefähr 650 000 Haushunde und 1,8 Millionen Hauskatzen gehalten. Neben der Haltung als Heimtiere werden sie auch als Nutztiere eingesetzt.
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Vom Wolf zum Hund
Der Vorfahre des Hunds ist der Wolf.
Seit vermutlich mehr als 100 000 Jahren ist der Wolf ein Begleiter des Menschen.
Wie genau und wo die Domestizierung stattgefunden hat, ist nicht gesichert.
Man geht davon aus, dass Wolfswelpen von Menschen großgezogen wurden und so die Scheu vor dem Menschen verloren haben.
Mensch und Wolf gingen gemeinsam auf die Jagd und hatten dadruch einen Vorteil beim Erlegen der Beute.
Wölfe wurden von Menschen gezielt vermehrt und entwickelten daher ein Verhalten und Aussehen, das sich von dem ihrer Vorfahren unterscheidet.
Auch die Kommunikation der Tiere änderte sich: Wölfe heulen, Hunde bellen.
So entstanden Tiere mit unterschiedlicher Größe, Fellfarbe, Ohrform, Kopfform und Länge der Gliedmaßen.
Das Erbgut des Haushunds ist dem Erbgut des Wolfs so ähnlich, dass der Haushund eine Unterart der Tierart Wolf darstellt.
Kreuzt man Hunde mit Wölfen, bringen sie fruchtbare Nachkommen hervor.
Diese Angabe beruht auf einer Analyse des Erbguts von Wölfen und Hunden.
Der älteste bekannte Pfotenabdruck eines Hunds (der sich von dem eines Wolfs klar unterscheidet) ist 25 000 Jahre alt.
Die ältesten Knochenfunde eines Hunds sind 15 000 Jahre alt.
Darunter versteht man die Haustierwerdung.
Diese geschieht durch die gezielte Weitervermehrung (Züchtung) von Tieren durch den Menschen.
Man vermutet, dass die Domestizierung der Wölfe an verschiedenen Orten unabhängig voneinander stattfand.
Durch lautes Bellen warnen Hunde vor Fremden.
Durch Knurren und Bellen können sie andere Hunde und auch Menschen einschüchtern.
Heulen eines WolfsBellen eines Hunds
Mit der Zeit entwickelten Hunde unterschiedliche Merkmale. So entstanden die verschiedenen Hunderassen.
Es gibt über 350 anerkannte Hunderassen.
Die Merkmale einer Rasse werden von Zuchtverbänden genau festgelegt. Die Kriterien für eine Rasse werden als Rassestandard bezeichnet.
Welche Hunderassen kennst du?
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Qualzuchten
Die Züchtung von Hunderassen darf kein Tierleid verursachen.
Leider gibt es Züchtungen, die Merkmale hervorbringen, durch die Hunde Schmerzen und Beeinträchtigungen erleiden. Diese Qualzuchten sind in Österreich nach dem Tierschutzgesetz verboten.
Hunde mit einem stark verkürzten Gesichtsschädel (z. B. Mops) zum Beispiel leiden an schweren Atemstörungen, Hitzeempfindlichkeit und Augenschäden.
Haarlose Hunde (z. B.Nackthund) haben Probleme mit der Regulation der Körpertemperatur. Hunde mit Fehlbildungen des Gebisses (z. B. bei der Englischen Bulldogge) haben Probleme beim Fressen und der Fellpflege.
Quelle in Seiteninfo
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Spezialisierungen
Durch die Züchtung und den damit einhergehenden unterschiedlichen Merkmalen im Körperbau und im Verhalten haben sich Spezialisierungen entwickelt.
Darüber hinaus gibt es Einsatzbereiche von Hunden, die eine spezielle Ausbildung erfordern.
Ordne der Aussage die richtige Spezialisierung zu!
Diese Hunde wurden vorrangig als Gefährte für den Menschen gezüchtet.
Mit Hunden zusammenzuleben, macht große Freude. Es bedeutet aber auch Verantwortung.
Mit dieser Checkliste kannst du gemeinsam mit deiner Familie überprüfen, ob die Anschaffung und Haltung eines Hundes für euch empfehlenswert ist.
Die Sinne der Hunde
Die Spezialisierungen auf das Aufspüren von Menschen und Gegenständen zeigen: Hunde haben einen sehr guten Geruchssinn.
Die Anzahl der Riechzellen beim Hund ist von der Rasse und damit auch von Größe und Form der Schnauze abhängig.
Daher werden Hunde mit einer langen, großen Schnauze (wie z. B. der Belgische Schäferhund) oft als Spürhunde eingesetzt.
Hunde atmen auch schneller als wir Menschen.
Mit jedem Atemzug gelangen neue Geruchspartikel zur Riechschleimhaut.
Eine schnellere Atmung unterstützt daher das Wahrnehmen von Gerüchen.
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Auch der Hörsinn der Hunde ist gut ausgeprägt.
Mit ihren beweglichen Ohren können Hunde die Richtung, aus der ein Geräusch kommt, gut lokalisieren.
Sie können Töne über dem Hörbereich des Menschen wahrnehmen.
Hunde hören auch im Ultraschallbereich.
Menschen hören in einem Frequenzbereich von 20 bis 20 000 Hz, Hunde von 15 bis 50 000 Hz.
„Hz“ steht für die Einheit Hertz, also die Schwingungen pro Sekunde.
Dieses Hörvermögen hilft den Hunden und ihren Vorfahren den Wölfen bei der Jagd, da beispielsweise Nagetiere sehr hohe Pfeiftöne (die wir Menschen nicht hören können) erzeugen.
Hunde können in der Dämmerung und in der Nacht besser sehen als der Mensch.
Sie (und auch Katzen) haben im Auge hinter der Netzhaut eine zusätzliche Zellschicht (Tapetum lucidum), die wie ein Spiegel das einfallende Licht zurückwirft. Dadurch durchquert das Licht noch einmal die Netzhaut.
Hunde können Farben sehen.
Sie können keine Rottöne wahrnehmen, dafür aber die Farben Gelb, Grün, Türkis und Violett.
Blautöne können Hunde besonders gut sehen.
Auch andere Tiere haben ein Tapetum lucidum: zum Beispiel Ziegen, Schafe, Rinder, Pferde und weitere Raubtiere.
Die Bezeichnung stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „leuchtender Teppich“.
Hunde sind Hetzjäger
Die Jagd von Wölfen und Hunden erfolgt in drei zeitlichen Abschnitten. Zuerst müssen die Tiere eine Fährte finden oder eine Witterung aufnehmen (Orientierungsverhalten).
Sobald sie die Beute entdeckt haben, beobachten sie sie genau (Fixieren/Vorstehen).
Danach erfolgt das Hetzen.
Wölfe jagen im Rudel, um das Beutetier von der Herde abzutrennen und so lang zu hetzen, bis dieses umzingelt, gefasst und getötet werden kann.
Der Jagdinstinkt steckt in jedem Hund.
Bei der Züchtung von Hunderassen nutzt man diese unterschiedlichen Phasen der Jagd.
Zum Beispiel zeigen Jagdhunde mit dem Vorstehen den Jäger*innen die Position der Beute an. Bei Hütehunden nutzt man die Phase des Hetzens (ohne dem Erlegen der Beute).
Eine Geruchsspur der Beute.
Ein spezieller Geruch wird über die Luft wahrgenommen.
Bei diesem angeborenen Verhalten bleibt der Hund stehen, ohne sich zu bewegen (die Körperhaltung ist wie erstarrt).
Bringe die Felder in die richtige Reihenfolge!
Von der Falbkatze zur Hauskatze
Die bei uns häufig gehaltene Hauskatze stammt von der Afrikanischen Wildkatze (Falbkatze) ab.
4 000 v. Chr. begann in Ägypten der Getreideanbau.
Die Falbkatze war den Menschen eine große Hilfe, da sie Mäuse jagte und damit das Getreide vor den Vorratsschädlingen schützte.
Die Katze wurde von den Ägyptern als heiliges Tier verehrt.
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Die Hauskatze, vor allem Katzen mit einer getigerten Fellzeichnung, sieht der Europäischen Wildkatze sehr ähnlich. Die Wildkatze ist aber nicht der direkte Vorfahre der Hauskatze.
„Falb“ weist auf die blassgelbe Fellfärbung dieser Katzen hin.
Auf 4 000 Jahre alten Malereien sind domestizierte Katzen zu sehen. Dies ist einer von mehreren Hinweisen darauf, dass es wahrscheinlich schon zu jener Zeit domestizierte Katzen gab.
Katzenrassen sind durch die Vorlieben von Katzenhalterinnen und Katzenhaltern entstanden. Die meisten Hauskatzen werden keiner speziellen Rasse zugeordnet.
Die Rasse Europäisch Kurzhaar ist unserer Hauskatze aber sehr ähnlich.
Die Merkmale einer Rasse werden von Zuchtverbänden genau festgelegt.
Welche Katzenrassen kennst du?
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Du hast 5 von 10 Katzen erkannt!
Auch bei Katzen gibt es extreme Züchtungen, die als Qualzuchten gelten und daher in Österreich verboten sind.
Es gibt zum Beispiel Katzen ohne Schwanz (z. B.Manx-Katze), ohne Haare (z. B. Sphynx-Katze), mit verkürzten Beinen (z. B. Munchkin) und mit verkürztem Gesichtsschädel (z. B. bei manchen Perserkatzen).
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Wenn diese Katzen auch keine Tasthaare haben, sind sie in ihrer Orientierung besonders beeinträchtigt.
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Mit Katzen zusammenzuleben, macht große Freude. Es bedeutet aber auch Verantwortung.
Mit dieser Checkliste kannst du gemeinsam mit deiner Familie überprüfen, ob die Anschaffung und Haltung einer Katze für euch empfehlenswert ist.
Die Sinne der Katzen
Die Augen der Katze sind nach vorne gerichtetet. Dadurch haben Katzen eine gute räumliche Wahrnehmung.
Bei Dämmerung kann eine Katze besser sehen als der Mensch.
Die Pupillen werden bei wenig Licht kreisrund und groß, sodass das restliche Licht gut ins Auge einfallen kann.
Katzen haben viele Sinneszellen für die Hell-Dunkel-Wahrnehmung.
Außerdem wird bei einer Katze die Erregung dieser Zellen bei wenig Licht durch das Tapetum lucidum verstärkt.
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Hast du gewusst, dass Katzen, wie auch viele andere Wirbeltiere, ein drittes Augenlid (Nickhaut) haben?
Dieses dient dem Schutz und der Befeuchtung des Auges.
Die Größe der Pupillen weist auch auf den Gemütszustand der Katze hin.
Aufregung, Stress, Anspannung oder Neugierde führen dazu, dass sich die Pupillen der Katzen vergrößern.
Katzen haben bei heller Umgebung senkrechte, schlitzförmige Pupillen.
In Kombination mit speziellen Linsen können Katzen Licht gut bündeln und so besonders scharf sehen.
Katzen können Farben nicht so gut wahrnehmen wie Menschen.
Gelb können sie von Blau unterscheiden. Rot nehmen sie als Grau wahr.
Die Funktionsweise kannst du im Abschnitt Die Sinne der Hunde nachlesen.
Bei völliger Dunkelheit kann eine Katze nichts sehen und muss sich daher auf ihre anderen Sinne verlassen.
Sie kann ihre Ohrmuscheln gleichzeitig in verschiedene Richtungen bewegen – so kann sie Geräusche gut und schnell lokalisieren.
Auch der Geruchssinn der Katzen ist gut ausgeprägt.
Katzen tasten vor allem mit ihren Tasthaaren (Schnurrhaare, Vibrissen).
Diese sind besonders empfindlich und ermöglichen es den Katzen, sich auch im Dunkeln zu orientieren.
So können Katzen abschätzen, ob ihr Körper durch eine Engstelle passt oder nicht.
Bei der Jagd können sie mit ihren Tasthaaren Bewegungen der Luft wahrnehmen, die von ihrem Beutetier erzeugt werden.
Die Bezeichnung „Schnurrhaare“ hat nichts mit dem Schnurren zu tun.
Die Tasthaare sind so lang wie die breiteste Stelle des Körpers der Katze.
So kann die Katze abschätzen, ob sie durch eine schmale Öffnung passt.
Katzen sind Schleichjäger
Eine Katze geht in der Dämmerung auf Beutejagd.
Hat sie eine Beute (z. B. eine Maus) aufgespürt, schleicht sie sich geduckt, langsam, geräuschlos und mit eingezogenen Krallen an die Beute heran.
Wird sie dabei von der Maus entdeckt, sodass diese in ihrem Versteck verschwindet, lauert die Katze (manchmal stundenlang) der Beute auf.
Kommt die Maus aus ihrer Deckung, drückt sich die Katze mit den Hinterbeinen ab und macht einen (oft weiten) Sprung auf die Maus.
Beim Sprung fährt sie die Krallen aus und packt die Maus.
Katzen sind reviertreue Einzelgänger.
Sie gehen alleine auf Beutejagd.
Eine Wohnungskatze hat dafür keine Möglichkeit.
Man sollte den Jagdtrieb einer solchen Katze dadurch befriedigen, indem man regelmäßig mit ihr spielt.
Sie geht dabei auf ihren Zehenballen.
Katzen haben insgesamt – die Krallen aller vier Pfoten zusammengerechnet – nur 18 Krallen, weil sie an den Hinterpfoten jeweils nur 4 Krallen haben.
Bringe die Felder in die richtige Reihenfolge!
Wie Hund und Katz’?
Die Redewendung „Wie Hund und Katz’“ wird für Menschen verwendet, die sich nicht verstehen und oft streiten.
Dies kann man auch bei Hunden und Katzen beobachten.
Katzen lösen bei vielen Hunden den Jagdinstinkt aus, weil sie in das Beuteschema von Wölfen (und Hunden) passen.
Katzen verteidigen sich gegen einen solchen Angriff.
Außerdem ist die Körpersprache von Hunden und Katzen sehr unterschiedlich. Deshalb kommt es zwischen diesen Tieren oft zu Missverständnissen.
Ein Beispiel: Wedelt ein Hund mit dem Schwanz, zeigt er Freude.
Bei Katzen hingegen bedeutet das Hin- und Herbewegen des Schwanzes Anspannung oder Nervosität.
Man kann Hunde und Katzen aber aneinander gewöhnen.
Am einfachsten gelingt dies, wenn die Tiere miteinander aufwachsen.
So lernen sie die Körpersprache des anderen. Dadurch sieht der Hund die Katze nicht mehr als Beute und die Katze sieht den Hund nicht mehr als Fressfeind.