Hunde und Katzen

In Österreich werden ungefähr 650 000 Haushunde und 1,8 Millionen Hauskatzen gehalten. Neben der Haltung als Heimtiere werden sie auch als Nutztiere eingesetzt.

Arbeitsmittel

Vom Wolf zum Hund

Der Vorfahre des Hunds ist der Wolf. Seit vermutlich mehr als 100 000 Jahren ist der Wolf ein Begleiter des Menschen. Wie genau und wo die Domestizierung stattgefunden hat, ist nicht gesichert. Man geht davon aus, dass Wolfswelpen von Menschen großgezogen wurden und so die Scheu vor dem Menschen verloren haben. Mensch und Wolf gingen gemeinsam auf die Jagd und hatten dadruch einen Vorteil beim Erlegen der Beute. Wölfe wurden von Menschen gezielt vermehrt und entwickelten daher ein Verhalten und Aussehen, das sich von dem ihrer Vorfahren unterscheidet. Auch die Kommunikation der Tiere änderte sich: Wölfe heulen, Hunde bellen.

Heulen eines Wolfs Bellen eines Hunds
Wolf
Wolf

Mit der Zeit entwickelten Hunde unterschiedliche Merkmale. So entstanden die verschiedenen Hunderassen.

Welche Hunderassen kennst du?

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Qualzuchten

Die Züchtung von Hunderassen darf kein Tierleid verursachen. Leider gibt es Züchtungen, die Merkmale hervorbringen, durch die Hunde Schmerzen und Beeinträchtigungen erleiden. Diese Qualzuchten sind in Österreich nach dem Tierschutzgesetz verboten. Hunde mit einem stark verkürzten Gesichtsschädel (z. B. Mops) zum Beispiel leiden an schweren Atemstörungen, Hitzeempfindlichkeit und Augenschäden. Haarlose Hunde (z. B. Nackthund) haben Probleme mit der Regulation der Körpertemperatur. Hunde mit Fehlbildungen des Gebisses (z. B. bei der Englischen Bulldogge) haben Probleme beim Fressen und der Fellpflege.

Ein Vorfahre des Mops mit einer noch längeren Schnauze
Dieser Mops ohne verkürzte Schnauze kann normal atmen.
Ein Mops mit seiner charakteristischen kurz gezüchten Schnauze.
Die moderne Zuchtform des Mopses mit verkürzter Schnauze

Spezialisierungen

Durch die Züchtung und den damit einhergehenden unterschiedlichen Merkmalen im Körperbau und im Verhalten haben sich Spezialisierungen entwickelt. Darüber hinaus gibt es Einsatzbereiche von Hunden, die eine spezielle Ausbildung erfordern.

Ordne der Aussage die richtige Spezialisierung zu!

Diese Hunde wurden vorrangig als Gefährte für den Menschen gezüchtet.

Mit Hunden zusammenzuleben, macht große Freude. Es bedeutet aber auch Verantwortung. Mit dieser Checkliste kannst du gemeinsam mit deiner Familie überprüfen, ob die Anschaffung und Haltung eines Hundes für euch empfehlenswert ist.

Die Sinne der Hunde

Die Spezialisierungen auf das Aufspüren von Menschen und Gegenständen zeigen: Hunde haben einen sehr guten Geruchssinn. Die Anzahl der Riechzellen beim Hund ist von der Rasse und damit auch von Größe und Form der Schnauze abhängig. Daher werden Hunde mit einer langen, großen Schnauze (wie z. B. der Belgische Schäferhund) oft als Spürhunde eingesetzt.

Auch der Hörsinn der Hunde ist gut ausgeprägt. Mit ihren beweglichen Ohren können Hunde die Richtung, aus der ein Geräusch kommt, gut lokalisieren. Sie können Töne über dem Hörbereich des Menschen wahrnehmen.

Hunde können in der Dämmerung und in der Nacht besser sehen als der Mensch. Sie (und auch Katzen) haben im Auge hinter der Netzhaut eine zusätzliche Zellschicht (Tapetum lucidum), die wie ein Spiegel das einfallende Licht zurückwirft. Dadurch durchquert das Licht noch einmal die Netzhaut.

Tapetum-lucidum
Das Licht von Autoscheinwerfern wird durch das Tapetum lucidum in den Augen von Hunden und Katzen reflektiert.
Tapetum lucidum Netzhaut Tapetum-lucidum
Das Licht wird vom Tapetum lucidum zurückgeworfen, sodass die Lichtstrahlen noch einmal durch die Netzhaut gelangen.

Hunde sind Hetzjäger

Die Jagd von Wölfen und Hunden erfolgt in drei zeitlichen Abschnitten. Zuerst müssen die Tiere eine Fährte finden oder eine Witterung aufnehmen (Orientierungsverhalten). Sobald sie die Beute entdeckt haben, beobachten sie sie genau (Fixieren/Vorstehen). Danach erfolgt das Hetzen. Wölfe jagen im Rudel, um das Beutetier von der Herde abzutrennen und so lang zu hetzen, bis dieses umzingelt, gefasst und getötet werden kann.

Bringe die Felder in die richtige Reihenfolge!

orientieren Hund wittert fixieren Hund fixiert hetzen Hund hetzt

Von der Falbkatze zur Hauskatze

Die bei uns häufig gehaltene Hauskatze stammt von der Afrikanischen Wildkatze (Falbkatze) ab. 4 000 v. Chr. begann in Ägypten der Getreideanbau. Die Falbkatze war den Menschen eine große Hilfe, da sie Mäuse jagte und damit das Getreide vor den Vorratsschädlingen schützte. Die Katze wurde von den Ägyptern als heiliges Tier verehrt.

afrikanische Wildkatze
Afrikanische Wildkatze
Getigerte Hauskatze
Getigerte Hauskatze

Katzenrassen sind durch die Vorlieben von Katzenhalterinnen und Katzenhaltern entstanden. Die meisten Hauskatzen werden keiner speziellen Rasse zugeordnet. Die Rasse Europäisch Kurzhaar ist unserer Hauskatze aber sehr ähnlich.

Welche Katzenrassen kennst du?

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Auch bei Katzen gibt es extreme Züchtungen, die als Qualzuchten gelten und daher in Österreich verboten sind. Es gibt zum Beispiel Katzen ohne Schwanz (z. B. Manx-Katze), ohne Haare (z. B. Sphynx-Katze), mit verkürzten Beinen (z. B. Munchkin) und mit verkürztem Gesichtsschädel (z. B. bei manchen Perserkatzen).

Katze ohne Haaren und mit großen Ohren sitzt auf einem Tisch.
Das Merkmal der Sphynx-Katze ist ihre Haarlosigkeit.
Orange-weiße Katze mit kurzen Beinen steht auf einem Holztisch.
Die Munchkin-Katze hat auffällig verkürzte Beine.

Mit Katzen zusammenzuleben, macht große Freude. Es bedeutet aber auch Verantwortung. Mit dieser Checkliste kannst du gemeinsam mit deiner Familie überprüfen, ob die Anschaffung und Haltung einer Katze für euch empfehlenswert ist.

Die Sinne der Katzen

Die Augen der Katze sind nach vorne gerichtetet. Dadurch haben Katzen eine gute räumliche Wahrnehmung. Bei Dämmerung kann eine Katze besser sehen als der Mensch. Die Pupillen werden bei wenig Licht kreisrund und groß, sodass das restliche Licht gut ins Auge einfallen kann. Katzen haben viele Sinneszellen für die Hell-Dunkel-Wahrnehmung. Außerdem wird bei einer Katze die Erregung dieser Zellen bei wenig Licht durch das Tapetum lucidum verstärkt.

Katzenpupillen in der Dämmerung sind groß und rund.
Pupillen bei Dämmerung: kreisrund und groß
Katzenpupillen im Tageslicht sind sehr schmal.
Pupillen bei Tageslicht: schmal

Bei völliger Dunkelheit kann eine Katze nichts sehen und muss sich daher auf ihre anderen Sinne verlassen. Sie kann ihre Ohrmuscheln gleichzeitig in verschiedene Richtungen bewegen – so kann sie Geräusche gut und schnell lokalisieren. Auch der Geruchssinn der Katzen ist gut ausgeprägt. Katzen tasten vor allem mit ihren Tasthaaren (Schnurrhaare, Vibrissen). Diese sind besonders empfindlich und ermöglichen es den Katzen, sich auch im Dunkeln zu orientieren. So können Katzen abschätzen, ob ihr Körper durch eine Engstelle passt oder nicht. Bei der Jagd können sie mit ihren Tasthaaren Bewegungen der Luft wahrnehmen, die von ihrem Beutetier erzeugt werden.

Tasthaare
Besonders auffällig sind die Tasthaare an der Schnauze, über den Augen und an den Wangen.
Ohrmuscheln einer Katze
Ohrmuscheln einer Katze

Katzen sind Schleichjäger

Eine Katze geht in der Dämmerung auf Beutejagd. Hat sie eine Beute (z. B. eine Maus) aufgespürt, schleicht sie sich geduckt, langsam, geräuschlos und mit eingezogenen Krallen an die Beute heran. Wird sie dabei von der Maus entdeckt, sodass diese in ihrem Versteck verschwindet, lauert die Katze (manchmal stundenlang) der Beute auf. Kommt die Maus aus ihrer Deckung, drückt sich die Katze mit den Hinterbeinen ab und macht einen (oft weiten) Sprung auf die Maus. Beim Sprung fährt sie die Krallen aus und packt die Maus.

Bringe die Felder in die richtige Reihenfolge!

schleichen Katze schleicht lauern Katze lauert anspringen Katze springt auf Beute

Wie Hund und Katz’?

Die Redewendung „Wie Hund und Katz’“ wird für Menschen verwendet, die sich nicht verstehen und oft streiten. Dies kann man auch bei Hunden und Katzen beobachten. Katzen lösen bei vielen Hunden den Jagdinstinkt aus, weil sie in das Beuteschema von Wölfen (und Hunden) passen. Katzen verteidigen sich gegen einen solchen Angriff. Außerdem ist die Körpersprache von Hunden und Katzen sehr unterschiedlich. Deshalb kommt es zwischen diesen Tieren oft zu Missverständnissen. Ein Beispiel: Wedelt ein Hund mit dem Schwanz, zeigt er Freude. Bei Katzen hingegen bedeutet das Hin- und Herbewegen des Schwanzes Anspannung oder Nervosität. Man kann Hunde und Katzen aber aneinander gewöhnen. Am einfachsten gelingt dies, wenn die Tiere miteinander aufwachsen.

Hund und Katze spielen miteinander
Hund und Katze können sich auch gut verstehen.
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