Diskutieren
Diskutieren heißt, verschiedene Standpunkte zu einem Thema mit Argumenten darzulegen. Ziel einer Diskussion ist oft, eine Kompromisslösung zu finden, in der sich alle Gesprächsteilnehmer*innen wiederfinden können.
Info für Lehrende
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Grundlagen des Diskutierens
Ob mit den Eltern, in der Klasse oder mit dem besten Freund / der besten Freundin – über manche Themen, bei denen man nicht einer Meinung ist, muss man einfach diskutieren.
SPRECHEN: Besprich mit deinem Sitznachbarn / deiner Sitznachbarin:
- Welche Themen führen in deinem Umfeld häufig zu Diskussionen?
- In welchen Situationen diskutierst du gerne? Wann sind dir Diskussionen eher unangenehm?
Um gut argumentieren zu können, brauchst du überzeugende Argumente.
Auf der Seite „Sich informieren und argumentieren“ hast du Redemittel zum Ausdruck der eigenen Meinung kennengelernt. Bestimmt kennst du die Redensart „Der Ton macht die Musik“. Sie unterstreicht, dass ein höflicher Umgangston die Kommunikation erleichtert und eher zum gewünschten Ergebnis führt. Das gilt gerade für Diskussionen besonders.
Folgende Redemittel helfen, Bitten, Wünsche und Vorschläge höflich in eine Diskussion einzubringen:
- Ich verstehe deinen Standpunkt, trotzdem möchte ich festhalten, dass …
- Ich kann deine Position gut nachvollziehen, allerdings finde ich, dass …
- An dieser Stelle möchte ich ergänzen/einwerfen/hinzufügen, dass …
- Ich finde, in der Diskussion ist noch nicht berücksichtigt worden, dass …
- Im Sinn einer guten Lösung für uns alle möchte ich vorschlagen, dass …
- In einer idealen Zukunft würde ich mir wünschen, dass …
- Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass …
Wahrscheinlich ist dir aufgefallen, dass diese Redemittel „Ich-Botschaften“ transportieren. Das betont, dass es sich bei deinem Beitrag um DEINE persönliche Meinung handelt und dass du die Position deines Gegenübers ernst nimmst.
Im Gegensatz zu diesen Sprachmitteln, die ein konstruktives Sprachklima fördern, gibt es auch sogenannte „k.o.-Sätze“. Diese sind unsachlich, führen in einer Diskussion nicht weiter und haben nur das Ziel, das Gegenüber kleinzumachen. Ein Beispiel dafür wären Aussagen wie: „Das kannst du gar nicht wissen.“ oder „Von dir kann man ja nichts anderes erwarten.“ (Ist dir eben aufgefallen, dass hier „Du-Botschaften“ formuliert werden?)
BRAINSTORMING: Sammelt gemeinsam solche „k.o.-Sätze“, die ihr vielleicht selber schon gehört habt, an der Tafel!
Besprecht anschließend, welche Wirkung solche Aussagen auf ihr Gegenüber und auf eine Diskussion allgemein haben können!
Info für Lehrende
SPIEL: Für dieses Spiel brauchst du eine Partnerin / einen Partner. Die Lehrperson aktiviert das Themenrad. Darauf wird ein Thema angezeigt, über das ihr nun zwei Minuten diskutieren sollt. (Partner*in A nimmt jeweils die Pro-, Partner*in B die Kontrahaltung ein!)
- Runde 1: Diskutiert so konstruktiv wie möglich!
- Runde 2: Verwendet bewusst möglichst häufig „k.o.-Sätze“!
- Vergleicht anschließend eure Erfahrungen im Plenum!
SCHREIBEN: Eni und Nico diskutieren darüber, was sie am Wochenende machen sollen. Eni will am Computer spielen, Nico schwimmen gehen. Schreibe ihren Dialog in zwei Varianten in deiner Mappe / in deinem Heft nieder! In der ersten verwenden beide konstruktive Formulierungen, in der zweiten „k.o.-Sätze“. Präsentiert anschließend eure Dialoge im Plenum und vergleicht jeweils ihre Wirkung!
Diskussionen trainieren
Auch Teddy, Ali, Ping Pong und Profi müssen für eine Rettungsaktion schnell zu einer gemeinsamen Lösung kommen. Lies dir ihre Geschichte durch!
KREATIVAUFTRAG: Bildet Vierergruppen!
Jede Vierergruppe bekommt ein leeres
Die Kopiervorlage für die Rollenkärtchen finden Sie in der Lehrer*innen-Information am Beginn der Seite.
Lösungsvorschlag: Piranha steht für aggressives, eigennütziges, dominantes Diskussionsverhalten, der Rabe für schlaues, listiges Interagieren, der Bär für soziales Verhalten, bei dem das Wohlbefinden der Gruppe im Zentrum steht und die Muschel für Zurückhaltung und oft ängstliches Agieren.Meistens ist es das Ziel einer Diskussion, zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen. Um dahin zu gelangen, sollten Vorschläge so formuliert werden, dass sie vom Gegenüber in Betracht gezogen werden können. Sie sollten also freundlich sowie sachlich formuliert sein und womöglich Punkte aufgreifen, die allen Diskussionsteilnehmer*innen wichtig sind.
WORTSCHATZ: Stellt euch vor, eure Klasse plant eine Projektwoche vor den Sommerferien.
Überlegt euch, was ihr gern machen würdet und formuliert eure Vorschläge so, dass sie von euren Mitschüler*innen möglichst unterstützt werden!
(Beispiel: „Ich schlage vor, wir campen an einem Bergsee.“)
Info für Lehrende
THEATER: Bildet Vierergruppen! Eure Aufgabe ist, folgendes Rollenspiel vorzubereiten: Ihr seid eine Familie, in der das Thema „Dürfen die Kinder im Sommer allein eine Interrail-Reise machen?“ diskutiert wird.
Info für Lehrende- Sammelt dafür zunächst in einer Pro-/Kontra-Tabelle möglichst viele Argumente!
- Verteilt dann die Rollen – zwei von euch sind die Kinder (16 und 15 Jahre alt), zwei die Eltern. Wählt Rollennamen!
- Probt eure „Familiendiskussion“ und präsentiert sie dann im Plenum!
- Besprecht im Anschluss im Plenum: Wie habt ihr die Diskussion erlebt?