Geschichte der Feuerwehr in Österreich
Der Beginn des Feuerwehrwesens zur Römerzeit bis zur heutigen Feuerwehr als Universalwehr. Die geschichtliche Entwicklung der Feuerwehr umfasst viele spannende Themen.
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Römerzeit
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Mittelalter und Neuzeit
Turmwächter und erste „Feuerwehren“
Im Mittelalter wurden die Zünfte (Zusammenschlüsse von Handwerkern) mit der Hilfeleistung im Brandfall betreut. 1534 verrichteten im Stephansdom in Wien zwei Turmwächter zum ersten Mal die Feuerwache. Sie hatten die Aufgabe, einen entdeckten Brand über Sprachrohr (eine Art Lautsprecher) bzw. das Schwenken von Fahnen (in der Nacht Laternen) zu melden. Diese Turmwächter gab es bis 1954. Außerdem mussten, als es noch keine Straßenbeleuchtung gab, entlang der Straßen, die zum Brandplatz führten, Laternen in die Fenster gestellt werden, um den Löschkräften den Weg zu weisen. Die „Alarmierung“ erfolgte durch Glocken läuten, Rufen, Trommeln oder Gewehrschüsse. Ein großes Problem waren Plünderer, die das Durcheinander am Brandplatz nützten, um Wertsachen aus den brennenden Häusern zu stehlen.
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Warum ausgerechnet die Turner (19. Jahrhundert)?
Die Turnvereine waren im 19. Jahrhundert durchwegs fortschrittlich eingestellt und hinterfragten vieles, was bisher als selbstverständlich galt. Damit erregten sie natürlich den Ärger der Obrigkeit; vor allem des Kaiserhauses, das in ihnen gefährliche Revoluzzer sah. Außerdem waren sie vom Gedanken eines vereinten Deutschlands geprägt, dem auch Österreich angehören sollte. Sie unterhielten daher auch gute Kontakte nach Bayern und Deutschland, wo es bereits positive Erfahrungen mit Turnerfeuerwehren gab.
Nationalsozialismus
Von der Feuerwehr zur Feuerschutzpolizei
Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts wurden immer mehr Feuerwehren gegründet. Bald erweiterte sich das Aufgabengebiet von der reinen Brandbekämpfung hin zu Hochwassereinsätzen (die bei den Feuerwehren gelagerten Pumpen erwiesen sich hier als hilfreich). Auch der Sanitätsdienst (heutiger Rettungsdienst wie er z. B. vom Roten Kreuz, dem Samariterbund oder den Maltesern durchgeführt wird) wurde von Feuerwehren übernommen.
Mit dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland (März 1938) wurden die Feuerwehren nach deutschem Vorbild neu organisiert. Sie waren nun eine Hilfspolizeitruppe („Feuerschutzpolizei“). Neue Uniformen und Helme, neue Schläuche und Kupplungen, neue Ausbildungsvorschriften und neue Fahrzeugtypen kamen so nach Österreich. Die wohl auffälligste Neuerung: Die bisher roten Fahrzeuge waren nun dunkelgrün (Farbe der Polizei). Außerdem wurde der Rettungsdienst nun dem Roten Kreuz zugeteilt.
Mit dem einsetzenden Zweiten Weltkrieg und den damit verbundenen Luftangriffen kamen auch Aufgaben des Luftschutzes zu den Feuerwehren. Die Feuerwehrmänner, die zum Militärdienst eingezogen wurden, wurden zum Teil durch Frauen und Jugendliche (Hitlerjugend) ersetzt.
Gegenwart
Nach den schrecklichen Kriegsjahren litten auch die Feuerwehren an den Folgen. Viele Kameraden waren im Krieg verwundet oder getötet worden, bzw. hatten keine Lust mehr, schon wieder eine Uniform anzuziehen. Dennoch schafften die Feuerwehren den Neubeginn. Als es wirtschaftlich bergauf ging, kamen für die Feuerwehren neue Aufgaben hinzu. Der steigende Straßenverkehr machte beispielsweise immer mehr technische Hilfeleistungen (Fahrzeugbergungen, Aufräumarbeiten nach Verkehrsunfällen, Menschenrettungen aus Unfallfahrzeugen, Eindämmen von Ölaustritten, ...) notwendig. Der Name „Feuerwehr“ ist heute schon längst nicht mehr passend, wie der Blick auf das heute Tätigkeitsfeld zeigt.
Hier einige Beispiele, bei denen die Feuerwehr hilfreich in Aktion tritt:
Auslaufen von Mineralöl bzw. von Säuren und Laugen, Ausströmen von Gasen und Dämpfen, Autobusunglücke, Befreiung von Menschen aus Notlagen, Rettung verschütteter/eingeklemmter Personen, Bergung von Kraftfahrzeugen, Dammbruch bzw. Dammsicherung, Einsturz von Bauwerken, Eisenbahnunglücke, Erd- oder Felsrutsche, Explosionen, Flugzeugabstürze, Hochwässer bzw. Überschwemmungen, Strahlenschutzeinsätze, Sturmschäden, Suchaktionen, Taucheinsätze, Tiere in Notlagen, Verkehrsunfälle, Wasserunfälle, etc.
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