Einfluss des Menschen
Menschliche Aktivitäten (anthropogenen Einflüsse) können negative Auswirkungen auf Ökosysteme haben. Daher sind Maßnahmen notwendig, um die Lebensräume zu erhalten und ihre Bewohner zu schützen. Was kannst du beitragen?
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Wälder gesund erhalten
Der Mensch beeinflusst den Lebensraum Wald neben der Jagd auch durch Abholzung, Aufforstung mit Monokulturen und Luftverschmutzung. Diese menschlichen Eingriffe werden als anthropogene Einflüsse bezeichnet. Sie umfassen alle Auswirkungen auf die Umwelt, die vom Menschen direkt oder indirekt verursacht werden.
Um Siedlungen, Ackerflächen und Straßen zu schaffen, hat der Mensch große Waldflächen abgeholzt. Man nennt diesen Vorgang Kahlschlag. Dadurch steigt die Gefahr für Lawinen- und Murenabgänge. Viele Flächen werden mit Gebäuden, Beton und Asphalt verbaut (Bodenversiegelung). Dadurch geht der Lebensraum für Tiere und Pflanzen verloren. Außerdem kann Niederschlag nicht mehr versickern, wodurch die Gefahr für Hochwasser steigt.
Der Mensch benötigt Holz als Rohstoff, zum Beispiel für die Herstellung von Möbeln oder zum Heizen. Durch den Anbau von Monokulturen können sich Schädlinge wie zum Beispiel der Borkenkäfer schneller ausbreiten. Ein weiterer Faktor, der den Schädlingsbefall begünstigt, ist die Klimaerwärmung. In der Folge können sich Krankheiten schneller ausbreiten.
Umweltschadstoffe, die durch Verkehr, Industrie und Haushalte freigesetzt werden, können die Wälder stark belasten. Die Schadstoffe wirken entweder direkt auf das Ökosystem ein oder gelangen über den Regen zu Boden.
Waldschutz und Biodiversität
- Es sollten weniger Monokulturen angepflanzt werden, dafür sollte mehr Urwald entstehen dürfen.
- Um den Rohstoff Holz zu gewinnen, sollten keine großen Flächen abgeholzt werden. Durch Recycling von Altpapier soll auf den nachhaltigen Umgang mit der Ressource Holz geachtet werden.
- Umweltschutzgesetze und Geschwindigkeitsbegrenzungen regeln den Ausstoß von Abgasen und anderen Schadstoffen. Um Verschmutzung zu vermeiden, sollten in der Nähe von Wäldern keine Industriegebiete, Müllhalden oder große Straßen gebaut werden.
- Für Umweltsünder gibt es Strafen. Somit soll vermieden werden, dass Müll in den Wäldern abgelagert oder Pflanzen aus dem Wald mitgenommen werden. Es gibt auch Strafen, wenn man im Wald ein Feuer macht.
Verhaltensregeln im Wald
Schütze den Wald! Finde alle Fehler, die Besucherinnen und Besucher des Waldes machen!Wie gut kannst du Waldschutz, Biodiversität und Kosten miteinander vereinbaren? Entscheide dich für eine Antwort, indem du die Karten nach links oder rechts ziehst! Verlierst du alle Bäume oder dein ganzes Geld, ist das Spiel vorbei.
Wiesen als Lebensraum bewahren
Durch die Ausdehnung von Städten und Siedlungen kommt es zu einem Rückgang von Wiesen. Natürliche Wiesen wie die Feuchtwiese werden zum Beispiel für landwirtschaftliche Zwecke trockengelegt. Auch Magerwiesen sind vom menschlichen Einfluss betroffen. Da sie wenig ertragreich sind, werden sie gedüngt und damit in Fettwiesen umgewandelt, die weniger artenreich sind.
Das Mähen der Wiesen kann Gefahren für Tiere und Nachteile für Pflanzen mit sich bringen. Jungtiere, die in der Wiese schlafen, und Eier von Vögeln, die in der Wiese brüten, werden von den Mähmaschinen übersehen. Dadurch wird die Zahl dieser Vögel weniger und Schädlinge, die die Nahrung der Vögel sind, können sich schneller vermehren. Durch eine frühe oder häufige Mahd können Pflanzen nicht blühen. Insekten finden weniger Nahrung und können die Pflanzen nicht bestäuben. In der Folge verschwinden manche einjährige Pflanzen.
Artenvielfalt auf Äckern erhalten
Die Maßnahmen der modernen, konventionellen Landwirtschaft dienen dazu, die Ernteerträge zu steigern und die Arbeit zu erleichtern. Dadurch können aber viele Tier- und Pflanzenarten auf den Äckern nicht mehr überleben.
Heute werden Äcker meist als großflächige Monokulturen bewirtschaftet. Dies führt zu einem Verlust der Biodiversität. Für die Bearbeitung von großen zusammenhängenden Feldern durch den Einsatz von großen Maschinen werden Hecken und Ackerwildkräuter entlang von Feldrainen beseitigt. Früher wurden die Ackerflächen durch diese voneinander getrennt und boten Schutz vor dem Abtragen des Bodens durch den Wind. Mit den Pflanzen verschwinden auch Tierarten, welche natürliche Fressfeinde von Schädlingen sind.
Die Bewirtschaftung erfolgt heute meist mit großen, schweren Maschinen. Durch diese wird der Boden verdichtet. Durch den hohen Druck werden die Bodenpartikel zusammengepresst, wodurch weniger Luft und Wasser in den Boden gelangen. Lebewesen im Boden werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Regenwasser kann nicht mehr versickern. Das Wasser fließt dadurch an der Oberfläche und es kommt zur Bodenerosion.
Der Boden wird durch den Anbau und die Ernte von Getreide, Futterpflanzen und Gemüse ausgelaugt. Ihm werden wichtige Mineralstoffe entzogen, die durch Dünger wieder zugeführt werden. Bei Überdüngung können diese ins Grundwasser gelangen.
Schädlinge und Unkräuter, die sich in Monokulturen schnell ausbreiten können, werden bekämpft, um den Ertrag hoch zu halten. Durch Schädlingsbekämpfungsmittel (Pestizide) und Unkrautvernichtungsmittel (Herbizide) sind viele Bewohner der Äcker selten geworden.
Diskutiert in Kleingruppen! Welche Maßnahmen fallen euch ein, um die Artenvielfalt auf unseren Äckern wieder zu erhöhen?
Wetterextreme
Durch extreme Wetterlagen als Folge der globalen Erderwärmung kommt es in der Landwirtschaft vermehrt zu Ernteausfällen. Diese Wetterextreme sind beispielsweise Stürme, Hagel, extreme Dürren und Überschwemmungen. Durch Hagel kommt es zur Zerstörung der Ernte. Dürre trocknet den Boden aus, durch Überschwemmungen kommt es zur Abtragung des fruchtbaren Bodens.
Um die Ernteausfälle zu verringern, sind Maßnahmen wie ausgereifte Bewässerungssysteme und Hagelnetze notwendig. Auch ein gesunder Boden ist dabei von großer Bedeutung.
Überlege, welche Maßnahmen wichtig sind, um den Boden gesund zu erhalten!
Die Verdichtung der Böden durch schwere Maschinen senkt die Bodenqualität. Ein hoher Humusgehalt (organischer Anteil des Bodens) und eine schonende, nicht zu tiefe Bearbeitung erhalten die Bodenlebewesen und damit die Gesundheit des Bodens.
Städte lebenswert gestalten
Durch das stete Wachstum von Städten werden die natürlichen Lebensräume von Pflanzen und Tieren immer weiter zurückgedrängt. In der Folge erobern sie die Städte als neuen Lebensraum. Mit der wachsenden Bevölkerung im städtischen Bereich steigt der Verkehr und somit die Luftverschmutzung. Das vermehrte Verkehrsaufkommen stellt für die Wildtiere in der Stadt eine Gefahr dar. Für die Vögel sind die großen Glasflächen ein Problem, da sie diese im Flug übersehen und sich Verletzungen zufügen.
Häuser und versiegelte Flächen wie Straßen und Parkplätze speichern Wärme. Auch aufgrund von reflektierenden Glasflächen und durch die Abluft von Haushalten und Industrien sind die Temperaturen in Städten deutlich höher.
Wie gut kannst du die Bürgerinnen und Bürger zufrieden halten, die Hitze der Stadt reduzieren und die nötigen Maßnahmen finanzieren? Entscheide dich für eine Antwort, indem du die Karten nach links oder rechts ziehst! Steigt die Hitze der Stadt zu sehr an, ist das Spiel vorbei.
Weitere Einflüsse, die im städtischen Bereich negative Auswirkungen auf den Lebensraum haben, sind das Streusalz, welches ins Grundwasser gelangt, der Gummiabrieb und eventueller Ölaustritt von Fahrzeugen und die Lärmbelästigung durch den Verkehr und die Industrie.
Schutzgebiete
Es gibt Bereiche in der Natur, die man zu Schutzgebieten erklärt hat. Dazu zählen auch Nationalparks. Hier wird die Umwelt vor Verschmutzung und ungewollten Eingriffen des Menschen geschützt. Selten gewordene Bewohner können überleben und sich wieder vermehren.
Wo befinden sich folgende österreichische Nationalparks? Klicke sie an und erhalte mehr Infos!