Medikamente und Drogen
Generell sind Drogen Substanzen, die die Psyche oder die Körperfunktionen eines Organismus verändern. Im deutschen Sprachgebrauch wird der Begriff Droge für Stoffe verwendet, die einen Rausch bewirken oder die Sinneseindrücke beeinflussen. Medikamente (Arzneimittel) dienen dazu, Krankheiten zu heilen, zu lindern oder zu verhindern.
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Medikamente
Seit Jahrtausenden werden Arzneistoffe angewendet. Dies ist auch in alten Schriften dokumentiert, in denen eine Vielzahl an Heilpflanzen erwähnt wird. Auch heute noch werden sie in der Volksmedizin eingesetzt. Das Wissen über die Wirkungsweise von Pflanzenstoffen kann helfen, durch Zubereitungen wie Tees Symptome zu lindern. Neben pflanzlichen Arzneimitteln wurden und werden auch tierische und mineralische Stoffe verwendet.
Durch die Entstehung der modernen Naturwissenschaften begann die systematische Erforschung von Wirkstoffen. Es wurden Verfahren entwickelt, um Substanzen zu extrahieren und genauer zu analysieren. So konnte die Wirkungsweise genau dokumentiert und die Dosierung besser kontrolliert werden. Seit Ende des 19. Jahrhunderts werden Arzneistoffe auch synthetisiert. Dadurch können Wirkstoffe modifiziert oder neu entwickelt werden.
Acetylsalicylsäure
Bereits in der Antike wurde Weidenrinde als Schmerzmittel eingesetzt. Darin befindet sich Salicin, das im Körper zu Salicylsäure umgewandelt wird. Salicylsäure konnte 1874 erstmals synthetisch hergestellt werden. Da die Substanz aber bitter schmeckte und Magenbeschwerden verursachte, wurde sie weiterentwickelt. Ende des 19. Jahrhunderts gelang es Mitarbeitern des Pharmakonzerns Bayer AG, durch die Veränderung der Salicylsäure einen Wirkstoff herzustellen, der besser verträglich war. Es entstand Acetylsalicylsäure (ASS), ein entzündungshemmender, schmerzstillender und fiebersenkender Arzneistoff.
Vergleiche die Strukturen von Salicylsäure und Acetylsalicylsäure! Von welcher Carbonsäure leitet sich die Atomgruppe ab, in der sie sich unterscheiden?
Es ist Essigsäure (CH3COOH)!
Penicillin
1928 untersuchte der britische Mediziner Alexander Fleming Bakterien. Dafür beimpfte er eine Agerplatte mit Staphylokokken. Nach einiger Zeit machte er die Beobachtung, dass sich ein Schimmelpilz (Penicillium notatum) angesiedelt hatte. Das Erstaunliche: In seiner Nähe hatten sich die Bakterien nicht vermehrt. Die dafür verantwortliche Substanz wurde Penicillin genannt.
Penicillin war der erste bekannte natürlich vorkommende antibiotisch wirkende Stoff, an dem weiter geforscht wurde. Im 2. Weltkrieg trieben die Alliierten die Entwicklung eines Medikaments mit Penicillin voran, weshalb man die Erforschung in die USA verlagerte. Man züchtete Schimmelpilze, die mehr Wirkstoff produzierten, sodass ausreichende Mengen zur Verfügung standen. Penicillin wurde erstmals 1942 bei verwundeten Soldaten eingesetzt. Dadurch konnte Entzündungen der Wunden entgegengewirkt werden.
Die Erforschung und Entwicklung von Antibiotika haben die Medizin maßgeblich beeinflusst. Sie zählen nach wie vor zu den wichtigsten Arzneimitteln zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionskrankheiten. Der richtige Einsatz dieser Medikamente ist von großer Bedeutung.
Krankheitserregende Bakterien können gegen antibiotische Wirkstoffe widerstandsfähig (resistent) werden. Daher wird an neuen antibiotisch wirkenden Substanzen geforscht. Darüber hinaus ist es wichtig, Antibiotika nur dann einzunehmen, wenn sie notwendig sind.
Drogen: ein Überblick
Drogen beeinflussen die Wahrnehmung, Emotionen und die Motorik. Sie können körperliche und psychische Abhängigkeit (Sucht) hervorrufen. Darunter versteht man das unwiderstehliche und wachsende Verlangen, einen bestimmten Erlebniszustand durch eine Substanz oder eine Handlung zu erreichen. Dadurch können die Gesundheit und das Leben zerstört werden. Man nimmt körperliche Schäden, aber auch persönliche und soziale Verluste in Kauf. Auch kann es zu kriminellen Handlungen kommen – im Drogenrausch oder um seine Sucht zu befriedigen.
Nach ihrer Wirkung werden Drogen eingeteilt in:
- beruhigende, dämpfende Substanzen (Downer)
Beispiele: Alkohol, Beruhigungsmittel, Opiate (z. B. Morphin), Cannabis, Heroin - aufputschende, stimulierende Substanzen (Upper)
Beispiele: Koffein, Nikotin, Kokain, Ecstasy, Amphetamine - bewusstseinsverändernde Substanzen (Halluzinogene)
Beispiele: LSD, halluzinogene Pilze („Magic Mushrooms“), Mescalin
Genussmittel
Unter Genussmitteln versteht man Lebensmittel, die vor allem wegen ihres Geschmacks oder ihrer Wirkung auf den Körper (anregend oder beruhigend) konsumiert werden.
Alkoholische Getränke
Alkohol (Ethanol) ist das Rauschmittel, das weltweit am häufigsten konsumiert wird. Durch die Wirkung auf das Zentralnervensystem kommt es zu Rauschzuständen und zur Beeinträchtigung der Reaktionsfähigkeit. Nach dem Konsum von Alkohol sollte man sich nicht hinter das Steuer setzen!
Seit 2019 ist das Jugendgesetz zum Konsum von alkoholischen Getränken einheitlich geregelt: Unter 16 Jahren ist der Konsum von Alkohol verboten. Ab dem 16. Geburtstag dürfen Jugendliche nicht gebrannten Alkohol (
Das Gesetz möchte Jugendliche vor den Folgen des Alkoholkonsums schützen. Regelmäßiger und übermäßiger Alkoholkonsum schädigt u. a. die Leber und das Nervensystem. Durchschnittlich baut die Leber 0,1 ‰ Ethanol ab. Beim Abbau von Ethanol entsteht als Zwischenprodukt Ethanal, das am nächsten Morgen für Kopfschmerzen sorgt. Ethanal wird weiter zu Essigsäure oxidiert. Eine übermäßige Belastung der Leber kann langfristig alkoholbedingte Lebererkrankungen wie Leberzirrhose verursachen. Ein zu hoher Blutalkoholspiegel
Koffeinhaltige Getränke
Koffein wirkt anregend und findet sich natürlich in Kaffee, Tee, Kakao, Mate und Guaraná. In der Lebensmittelindustrie wird es in Cola-Getränken und Energy-Drinks eingesetzt. In größeren Mengen kann Koffein den Organismus belasten. Es kann zu nervöser Unruhe, erhöhtem Puls und Schlafstörungen kommen.
Hier findest du eine Anleitung, mit der du Koffein-Kristalle sichtbar machen kannst!
Nikotin
Nikotin ist ein Nervengift, das in den Blättern der Tabakpflanze vorkommt. Es wirkt u. a. stimulierend und steigert die Atmung, den Puls und den Blutdruck.
Aufgrund der möglichen Folgen des Tabakkonsums ist dieser in Österreich unter 18 Jahren nicht erlaubt. Bereits wenige Zigaretten können zu einer körperlichen und psychischen Abhängigkeit führen. Entzugserscheinungen können Benommenheit, Konzentrations- und Schlafstörungen, Zittern, Schwitzen, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und innere Unruhe sein.
Neben Nikotin enthält Tabakrauch reizende, giftige und krebserregende Substanzen. Der Konsum von Zigaretten hat erhebliche Auswirkungen auf den Körper. Das Immunsystem wird geschwächt, schwere Lungenkrankheiten und weitere Erkrankungen können entstehen.
Nikotin wird auch über beispielsweise Snus, Wasserpfeifentabak, Schnupftabak und E-Zigaretten konsumiert. Vor möglichen negativen Auswirkungen durch diese Produkte wird eindringlich gewarnt.
Illegale Drogen
Der Konsum illegaler Drogen führt häufig zu starker physischer und psychischer Abhängigkeit. Mit der Zeit kann es zu schweren körperlichen und seelischen Schäden kommen. Um sich davor zu schützen, sollte man sich der Gefahr illegaler Substanzen bewusst sein.
- körperliche und psychische Abhängigkeit kontrollieren das Leben
- Verunreinigungen führen zu schweren Gesundheitsschäden
- unbekannte Inhaltsstoffe haben unerwartete Nebenwirkungen
- Überdosierungen bedrohen die Gesundheit und das Leben
- Freundschaften und Familien werden zerstört
- zur Drogenbeschaffung werden kriminelle Handlungen gesetzt