Die Vielfalt der Lebewesen
Schätzungen zufolge gibt es 8,7 Millionen Arten – davon hat man aber erst 20 % entdeckt und beschrieben. Wie soll man da den Überblick bewahren? Die Vielfalt der Lebewesen ergibt sich aus den Wechselwirkungen mit der Umwelt und den damit verbundenen Anpassungen (Evolution).
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Einteilung
Die Wissenschaft, die sich mit der Vielfalt der Lebewesen und deren Einordnung in Gruppen nach gemeinsamen Merkmalen und nach Verwandtschaft auseinandersetzt, nennt man Systematik.
Alle Lebewesen können in verschiedene Reiche eingeteilt werden – man spricht zum Beispiel vom Reich der Tiere. Die weiteren Einteilungsebenen sind Stamm, Klasse, Ordnung, Familie, Gattung und Art, um zusammengehörige Gruppen zu erfassen.
Um sich die Reihenfolge der einzelnen Ebenen leichter merken zu können, hilft der Merksatz:
Rosa Schweinchen kämpfen ohne Furcht gegen Alligatoren.
Zur systematischen Einordnung eines Uhus (mit der lateinischen Bezeichnung Bubo bubo) beginnt man bei der größten Gruppe, dem Tierreich, und betrachtet die weiteren Zugehörigkeiten bis zur Art.
- Reich: Tierreich
- Stamm: Chordatiere
- Unterstamm: Wirbeltiere
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Eulen
- Familie: Eigentliche Eulen
- Gattung: Uhus
- Art: Uhu
Entdecke hier die systematische Einordnung verschiedener Wirbeltiere!
Systematik der Tiere
Wir wird eigentlich der Mensch eingeordnet? Oder die Ringelnatter? Entdecke und übe die systematische Einordnung verschiedener Wirbeltiere!Gemeinsame Merkmale
Viele äußerliche Merkmale weisen auf die Verwandtschaft von Tieren hin.
Vergleicht man
Die Art – Die kleinste systematische Einheit
Lebewesen einer Art können durch Fortpflanzung fruchtbare Nachkommen hervorbringen. Nahe verwandte Arten werden zu einer Gattung zusammengefasst.
Manche nah miteinander verwandte Arten können sogar Nachkommen zeugen, diese sind aber in der Regel nicht fortpflanzungsfähig. Beispiele dafür sind Maulesel (Kreuzung zwischen Pferdehengst und Eselstute) und Liger (Kreuzung zwischen Löwe und Tiger). Liger werden in Gefangenschaft gezüchtet, unter anderem als Attraktion für Besucher*innen. Dies muss kritisch betrachtet werden, da Liger häufig Geburtsfehler aufweisen und oft vergleichsweise früh sterben.
Wechselbeziehungen
Lebewesen verschiedener Arten haben großen Einfluss aufeinander. Die Auswirkungen der Beziehungen können von Nachteil sein (z. B. Parasitismus) oder Vorteile für Arten bieten (z. B. Symbiose).
Lerne hier verschiedene Formen der Beziehungen zwischen Lebewesen unterschiedlicher Arten kennen!
Biologische Vielfalt & Evolution
Die Vielfalt der Lebewesen ergibt sich unter anderem daraus, dass Populationen an gegebene Umweltbedingungen (z. B. Temperatur, Fressfeinde) angepasst sind. Dies führt dazu, dass nah verwandte Arten in verschiedenen Regionen unterschiedliche Merkmalsausprägungen besitzen.
Überlege, warum Tiere wie beispielsweise der Afrikanische Elefant in wärmeren Regionen größere Ohren haben!
Säugetiere verlieren Wärme über ihre Körperoberfläche. Körperanhänge wie Ohren sind gut durchblutet (Blut transportiert Wärme). Über große Ohren geben die Tiere daher mehr Wärme ab. Das schützt sie vor Überhitzung. Mit dem Bewegen der Ohren (Ventilation) kann der Afrikanische Elefant die Wärmeabgabe erhöhen. Kleine Ohren schützen Säugetiere in kalten Regionen vor Wärmeverlust.
Populationen ändern sich im Laufe der Zeit, da sie sich an sich ändernde Umweltbedingungen (
Überlegt gemeinsam, wie die derzeit beobachtbaren Klimaveränderungen Tiere und Pflanzen in unserer Umwelt beeinflussen! Welche Arten haben einen Vorteil?
An der Entwicklung der Familie der Pferde von den Vorfahren vor 56 Mio. Jahren bis heute kann man die körperlichen Veränderungen aufgrund der sich ändernden Umweltbedingungen erkennen. Die ersten Pferde waren klein, hatten mehrere Zehen, ernährten sich hauptsächlich von Blättern und lebten in Wäldern. Sie entwickelten sich zu langbeinigen, einzehigen, grasfressenden Tieren, die offene Landschaften bewohnen.
Überlege, warum sich die Anzahl der Zehen von Pferden im Laufe der Evolution verringert hat!
Die seitlichen Zehen dienten der Stabilisierung und verhinderten das Einsinken im weichen Waldboden. Im Laufe der Zeit wurde die mittlere Zehe kräftiger und konnte alleine das Gewicht tragen. Da die seitlichen Zehen beim schnellen Laufen im offenen Gelände störten, haben sich diese im Laufe der Zeit reduziert.